37 MINUTEN EIN OFFENES SPIEL

Nach 37 gespielten Minuten war der Ausgang des Spiels noch völlig offen, dann setzten sich die Gastgeber dank ihrer größeren Cleverness und auch mit etwas Glück in den entscheidenden Aktionen durch: s.Oliver Würzburg hat zum Auftakt der easyCredit BBL-Saison 2019/2020 bei den heimstarken EWE Baskets Oldenburg mit 82:90 (43:48) verloren. Topscorer der Partie waren die beiden Center - Luke Fischer auf Würzburger und Rasid Mahalbasic auf Oldenburger Seite erzielten jeweils 16 Punkte. Weiter geht es für s.Oliver Würzburg bereits am Samstag: Dann steht um 18 Uhr im Achtelfinale des MagentaSport BBL Pokals das nächste schwere Auswärtsspiel bei ALBA BERLIN auf dem Programm. 

Cameron Wells, Skyler Bowlin, Noah Allen, Brekkott Chapman und Johannes Richter - mit dieser Aufstellung startete Headcoach Denis Wucherer in der Oldenburger EWE Arena in die neue Saison. Dass die gastgebenden Donnervögel erst drei Tage zuvor von einer anstrengenden Chinareise zurückgekehrt waren, merkte man ihnen zu Beginn des Spiels nicht an: Die beiden Neuzugänge Kevin McClain und Braydon Hobbs versenkten gleich die ersten beiden Dreier-Versuche, und nach drei gespielten Minuten lagen die Hausherren mit 10:4 in Führung. 

Aber auch auf Würzburger Seite waren zwei neu verpflichtete Akteure schnell auf Betriebstemperatur: Brekkott Chapman erzielte sieben Punkte in den ersten fünf Minuten, Luke Fischer sechs Zähler im ersten Viertel, darunter den Korbleger zur ersten Würzburger Führung in der 8. Minute (16:17). Mit guten Aktionen am offensiven Brett konnten die Gäste in der ersten Halbzeit ihre etwas schwächere Trefferquote immer wieder ausgleichen - zum Beispiel durch Felix Hoffmann, der am Ende des ersten Viertels einen abprallenden Ball mit viel Gefühl zum 21:21-Ausgleich in den Oldenburger Korb legte. 

Einen kleinen Lauf der Huntestädter zu Beginn des zweiten Abschnitts versuchte Denis Wucherer bereits nach 38 Sekunden mit seiner ersten Auszeit des Spiels zu stoppen, das gelang ihm aber zunächst nicht: Dank der ersten fünf Zähler von „Mister Oldenburg“ Rickey Paulding konnten sich die Donnervögel in der 36. Minute zum ersten und einzigen Mal zweistellig absetzen (39:29). Die Aufholjagd ließ aber nicht lange auf sich warten: Luke Fischer per Dunking und im Anschluss Skyler Bowlin und Noah Allen per Korleger verkürzten auf 39:35. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit waren die Gäste wieder auf drei Punkte dran (46:43), ehe wieder der inzwischen 36 Jahre alte Paulding mit zwei verwandelten Freiwürfen den Halbzeitstand von 48:43 besorgte. 

ZU VIELE ZWEITE CHANCEN FÜR OLDENBURG 

Den besseren Start in die zweiten zwanzig Minuten erwischten die Unterfranken, die mit einem 12:4-Lauf die Führung zurückerobern konnten: 54:55 stand in der 24. Minute als Spielstand auf der Anzeigetafel. Die heimstarken Oldenburger, die in der vergangenen Saison 18 ihrer 20 easyCredit BBL-Heimspiele gewinnen konnten, hielten aber weiter dagegen und holten sich ihren Fünf-Punkte-Vorsprung bis zum Ende des dritten Viertels wieder zurück (68:63). Und im Schlussabschnitt blieb es lange Zeit ebenfalls eine spannende und ausgeglichene Partie: Gleich zu Beginn kämpften sich die Wucherer-Schützlinge durch einen Bowlin-Korbleger und Freiwürfe von Brekkott Chapman wieder auf 68:67 heran und blieben auch im weiteren Verlauf des vierten Viertels dran.

Einen Dreier von Philipp Schwethelm zum 79:72 konterte Jordan Hulls ebenfalls aus der Distanz, Luke Fischer verkürzte im nächsten Angriff auf 79:77 - Auszeit Oldenburg in der 37. Minute. Zwei Minuten später war es erneut der „Sniper aus Indiana“, der von der Dreierlinie zum 83:80 traf. Danach hatten die Unterfranken zweimal Pech im Abschluss, während auf der anderen Seite Nathan Boothe eiskalt erst einen Nahdistanz-Sprungwurf zum 85:80 und dann einen Dreier zum 88:80 versenkte - das war 46 Sekunden vor dem Ende die endgpltige Entscheidung. „Die Cleverness von Oldenburg, unsere Unerfahrenheit in verschiedenen Situationen und das offensive Brett haben am Ende den Unterschied ausgemacht“, sagte Denis Wucherer nach der Partie. Die Aussage wird auch durch die Statistik bestätigt: Die Gastgeber angelten sich in der zweiten Halbzeit neun Offensiv-Rebounds, s.Oliver Würzburg nur drei. 

 

EWE BASKETS OLDENBURG - S.OLIVER WÜRZBURG 90:82 (21:21, 27:22, 20:20, 22:19) 

Für s.Oliver Würzburg spielten: 
Luke Fischer 16 Punkte, Skyler Bowlin 14/2 Dreier (3 Steals), Jordan Hulls 14/2, Brekkott Chapman 13/1 (8 Rebounds), Noah Allen 9/1, Cameron Wells 8 (6 Assists), Joshua Obiesie 2, Felix Hoffmann 2, Johannes Richter 2, Florian Koch 2, Nils Haßfurther. 

Top-Performer Oldenburg: 
Rasid Mahalbasic 16/1 (13 Rebounds/9 Assists), Nathan Boothe 15/2 (6 Rebounds), Rickey Paulding 15/1, Braydon Hobbs 10/2 (8 Assists/6 Rebounds). 


Key Stats
Offensivrebounds zweite Halbzeit: Würzburg 3 - Oldenburg 9 
Assists: Würzburg 18 - Oldenburg 23 
Dreier: Würzburg 6 von 10 (60 Pozent) - Oldenburg 11 von 27 (41 Prozent) 


STIMMEN ZUM SPIEL 

Luke Fischer, s.Oliver Würzburg: 
„Wir sind eine junge Mannschaft und hatten heute vor allem zu viele Ballverluste, daraus müssen wir lernen. Wir müssen die Niederlage schnell abhaken und uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Ich habe heute nicht so viele Rebounds geholt wie ich wollte, aber Rasid ist auch ein sehr guter Gegenspieler. Ich freue mich auf das Pokalspiel am Samstag in Berlin. Ich habe in den letzten beiden Jahren gegen sie gespielt, das wird ein richtig guter Test für uns.“ 

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg: 
„Bis drei Minuten vor Schluss war es ein sehr offenes Spiel und hätte in beide Richtungen gehen können. Es war auch ein sehr vernünftiges Niveau für den ersten Spieltag, beide Seiten haben mit hoher Intensität gespielt. Am Ende haben die Cleverness von Oldenburg, unsere Unerfahrenheit in verschiedenen Situationen und das offensive Brett den Unterschied ausgemacht. Oldenburg hat in einer Phase drei bis vier zweite Chancen bekommen und sie auch genutzt.“ 

Mladen Drijenic, Headcoach EWE Baskets Oldenburg: 
„Es ist sehr wichtig, in so einem engen Spiel mit vielen Höhen and Tiefen für beide Mannschaften am Ende als Sieger vom Feld zu gehen, besonders zuhause. Es ist egal, wie viele Freundschaftsspiele du vorher machst, das erste Saisonspiel ist nicht leicht. Das hat man auch an unserer Mannschaft gesehen, die Sieler haben nur schwer ihren Rhythmus gefunden und die taktischen Vorgaben nur schwer umgesetzt. In den Phasen, in denen die Würzburger dran waren das Spiel zu drehen, haben wir dann aber sehr gut reagiert. In den letzten Minuten haben wir noch mehr Energie in unser Spiel gebracht und mit dieser Entschlossenheit den ersten Heimsieg geholt.“ 

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Cameron Wells

Foto: Heiko Becker