Bittere Heimniederlage gegen TBB Trier

Nach vier Auswärtsspielen in Folge endete der herbeigesehnte Heimauftritt der s.Oliver Baskets nicht nach Maß: Mit 62:69 (31:35) unterlagen die Würzburger vor 3.140 Zuschauern in der ausverkauften s.Oliver Arena am Samstagabend der TBB Trier.

Nach vier Auswärtsspielen in Folge endete der herbeigesehnte Heimauftritt der s.Oliver Baskets nicht nach Maß: Mit 62:69 (31:35) unterlagen die Würzburger vor 3.140 Zuschauern in der ausverkauften s.Oliver Arena am Samstagabend der TBB Trier.

Topscorer der Partie war Dwayne Anderson mit einem Double-Double (17 Punkte/1 Dreier/ 12 Rebounds/4 Steals). Außerdem punkteten Jimmy McKinney (15 Punkte/3 Dreier/5 Steals) und John Little (10 Punkte) zweistellig für die Gastgeber. Auf Seiten der Gäste steuerten Andreas Seiferth mit 14 Punkten, Ex-Basket Jermaine Bucknor mit 11 Punkten/1 Dreier und Barry Stewart mit 11 Punkten/3 Dreiern die meisten Zähler bei.

Zwanzig Minuten mussten die Zuschauer sich vor Spielbeginn gedulden, der Tip-Off wurde kurzfristig von 19:00 Uhr auf 19:20 Uhr verlegt. Beide Mannschaften waren zuvor beim Warm-Up mit weißen Trikots auf dem Parkett erschienen, weshalb die Hausherren kurzfristig auf ihre roten Auswärtstrikots wechseln mussten. Schon vor Spielbeginn legten die s.Oliver Baskets deshalb Protest ein, der auch nach Spielende aufrecht erhalten wurde.

Nach den Turbulenzen vor Spielbeginn zeigten die Trierer von der ersten Sekunde an das Selbstbewusstsein des Tabellenachten. Besonders unter den Körben regierten zunächst die Gäste: Zehn Rebounds der TBB standen nach sechs Spielminuten gerade zwei der Gastgeber gegenüber. Dank dieser Überlegenheit stahl sich das Team von Headcoach Henrik Rödl in den ersten Minuten bereits auf eine 4:10-Führung davon.

Baskets-Trainer Marcel Schröder reagierte, nahm eine Auszeit und fand scheinbar die richtigen Worte, denn seine Mannschaft kämpfte sich nach zwei Dreiern von Jimmy McKinney mit einem 7:0-Lauf wieder heran. Nach achteinhalb Spielminuten besorgte Dwayne Anderson schließlich mit einem Tip-In die erste und – wie sich später herausstellen sollte – leider auch einzige Führung der Hausherren (14:12) im gesamten Spiel.

Ausgerechnet der ehemalige Baskets-Spieler Jermaine Bucknor hatte die passende Antwort parat. Vier Punkte erzielte der Kanadier in der letzten Minute des ersten Abschnitts, womit er maßgeblichen Anteil an der 17:18-Führung der Gäste nach 10 Spielminuten hatte.

Dann folgte fast ein Spiegelbild der ersten zehn Minuten: Auch im zweiten Viertel gehörte die erste Phase den Rheinland-Pfälzern, die sich nach einem Dreier von Barry Stewart in der 14. Spielminute erstmals zweistellig absetzen konnten (19:29). Aber genauso wie schon zuvor reagierten Jimmy McKinney, Dwayne Anderson und ihre Mitspieler mit einem eigenen Lauf.

Mit einem Freiwurf in der 17. Minute gab Kapitän Ben Jacobson den Startschuss, bevor sich Dwayne Anderson im direkten Gegenangriff der TBB unter dem eigenen Korb einen Pass von Andreas Seiferth griff und eigenhändig per Korbleger vollstreckte. Eineinhalb Minuten vor der Halbzeitpause war es nun LaMont McIntosh, der seinem Gegenüber Bastian Doreth das Spielgerät abnahm und zum 31:31 im Korb unterbrachte.

Das letzte Deja-Vu-Erlebnis des zweiten Viertels hatte schließlich erneut Jermaine Bucknor parat, der mit seinem Distanztreffer den Würzburger 9:0-Run beendete. Nach den ersten 20 Spielminuten hatte die TBB Trier bereits 17 Ballverluste zu beklagen, ging aber dank ihrer Dominanz beim Rebound (14:22) mit einer verdienten 31:35-Führung in die Kabine.

Die aggressive Verteidigung auf beiden Seiten prägte das Spiel besonders deutlich in der Phase nach dem Seitenwechsel, erfolgreiche Offensivaktionen waren Mangelware. So wurde das vierte Foul gegen Triers erfolgreichsten Punktesammler der Saison, Power Forward Brian Harper, in der 26. Spielminute beim Stand von 37:37 zur nennenswertesten Aktion dieses Spielabschnitts.

Harper, der schon früh im ersten Viertel die ersten beiden Pfiffe gegen sich erhalten hatte, konnte aufgrund seiner Foulbelastung lediglich 18 Minuten eingesetzt werden und kaum Akzente setzen. Diese Lücke füllte der gut aufgelegte Jermaine Bucknor jedoch hervorragend auf.

Zwei Minuten vor dem Ende des dritten Viertels, gerade noch hatte Maurice Stuckey nach einem Ballgewinn per Dunking zum 40:42 verwandelt, zogen die Gäste dann spielentscheidend davon. Vier Zähler von Joshiko Saibou und die viertelübergreifende Fortsetzung, ein Distanztreffer von Bastian Doreth, sorgten für den Spielstand von 40:49 vor den finalen neun Spielminuten.

Diesen Abstand verteidigte Henrik Rödls Mannschaft bis zu einem Dreier von Dwayne Anderson zwei Minuten vor Spielende (51:60). Nun bäumten sich die Würzburger noch ein letztes Mal gegen die drohende Niederlage auf, denn Anderson holte sich sofort wieder den Ball vom Gegner und verkürzte auf sieben Zähler Abstand (53:60).

Die Gäste zeigten jedoch in der Schlussminute keine Nerven an der Freiwurflinie, sodass auch die letzten beiden Distanztreffer von John Little und Alex King den Spielstand nicht mehr drehen konnten. Deutlich schwächer als beim verdienten Sieger und damit spielentscheidend waren die Wurfquoten bei den Unterfranken: Lediglich 10 von 23 Freiwürfen (43 Prozent) und 6 von 26 Dreipunktversuche (23 Prozent) fanden den Weg in den Korb.

Weiter geht es für die s.Oliver Baskets bereits am Mittwoch mit dem zweiten EuroCup-Heimspiel der Saison. Zu Gast in der s.Oliver-Arena ist um 19.30 Uhr das spanische Top-Team Valencia Basket, doe Partie wird ab 19 Uhr live und in voller Länge bei TV touring übertragen. Für das Spiel gibt es noch wenige Restkarten im Online-Ticketshop der s.Oliver Baskets bei CTS Eventim und im „baller's planet“ in der Karmelitenstraße.

Text: Michael Will

 

Stimmen zum Spiel


s.Oliver Baskets – Headcoach Marcel Schröder:

„Wir haben das Spiel verloren, obwohl wir 27 Ballverluste forciert und 20 Offensivrebounds geholt haben. Das ist schon sehr bitter. Wenn man unter 30 Prozent von der Dreierlinie wirft, unter 50 Prozent von der Freiwurflinie und aus dem Zweierbereich nicht einmal annähernd seine Leistung abruft, dann kann man so ein Spiel nicht gewinnen. So wird es schwer, überhaupt irgendein Spiel zu gewinnen. Die Doppelbelastung hat nichts damit zu tun. Trier hatte genug Zeit, sich auf uns vorzubereiten, und sie haben uns durch ihre Verteidigung das Leben sehr schwer gemacht. Wir haben aber teilweise einfachste Sachen im Angriff nicht richtig gemacht. Es lag nicht an der Müdigkeit, die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft, um das Spiel noch zu drehen.“

TBB Trier – Headcoach Henrik Rödl:

„Wir sind froh über diesen Sieg und stolz, hier gewonnen zu haben. Würzburg ist eine der heimstärksten Mannschaften der Liga, es war sehr laut. Dass unsere Mannschaft in dieser Situation bestanden hat, das hat für uns einen besonderen Wert. Beide Mannschaften haben sehr viele Fehler gemacht und hatten zusammen 48 Ballverluste. Es lag vielleicht an den Nerven, aber vielleicht auch daran, dass zwei Mannschaften gespielt haben, die sich in vielerlei Hinsicht im Konzept ähneln und sehr aggressiv verteidigen. Beide Teams waren nicht wirklich in der Lage, die Linie beizubehalten. Uns ist das in irgendeiner Phase besser gelungen, deswegen haben wir im Endeffekt verdient gewonnen.“


s.Oliver Baskets – TBB Trier 62:69 (17:18, 14:17, 9:11, 22:23)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Dwayne Anderson 17 Punkte/1 Dreier (12 Rebounds), Jimmy McKinney 15/3, John Little 10, LaMont McIntosh 6/1, Alex King 5/1, Jason Boone 4, Maruce Stuckey 3

TBB Trier:
Seiferth 14, Stewart 11/3, Bucknor 11/1, Brian Harper 9, Howell 6 (7 Rebounds), Linhart 6, Chikoko 5, Saibou 4, Doreth 3, Mönninghoff.

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