Der Funke soll wieder überspringen

Zwei zuletzt zweimal in Folge erfolgreiche Teams treffen am Samstagabend in der wieder restlos ausverkauften Würzburger s.Oliver Arena aufeinander, beide Kontrahenten wollen ihren zuletzt gezeigten Aufwärtstrend fortsetzen.

Mike Lenzly und Osiris Eldridge geben gegen Bonn ihr Heimdebüt

Beko BBL 2012/2013 – 21. Spieltag
s.Oliver Baskets – Telekom Baskets Bonn
Samstag, 02. Februar 2013, 19:00 Uhr
s.Oliver Arena Würzburg

Zwei zuletzt zweimal in Folge erfolgreiche Teams treffen am Samstagabend in der wieder restlos ausverkauften Würzburger s.Oliver Arena aufeinander, beide Kontrahenten wollen ihren zuletzt gezeigten Aufwärtstrend fortsetzen. Für die s.Oliver Baskets gilt es beim Auftakt von drei Heimspielen in Serie, gegen den Playoff-Konkurrenten Telekom Baskets Bonn endlich wieder zu alter Heimstärke zurückzufinden. Von den bisherigen drei Pflichtspielen gegen die Rheinländer haben die Gastgeber noch keins verloren.

(Foto: wolterfoto.de)

„Letztes Jahr hatten wir zuhause einen echten Vorteil, das hat in dieser Saison nicht immer funktioniert. Bis auf wenige Spiele ist der Funke zwischen Mannschaft und Publikum nach meinem Empfinden nicht richtig übergesprungen, daran sind wir aber durch unsere schwankenden Leistungen und einige enttäuschende Vorstellungen auch selbst schuld“, sagt s.Oliver Baskets Headcoach Marcel Schröder: „Ich hoffe, wir können den Schwung aus den beiden Auswärtssiegen in Ludwigsburg und Trier mitnehmen, gegen Bonn befreit aufspielen und unsere Heimbilanz in den nächsten Wochen verbessern.“

Treffen unter Freunden auf den Rängen

Auf den Zuschauerrängen wird es zwischen den Fan-Clubs ein Treffen unter Freunden werden. Auf dem Parkett treffen allerdings zwei direkte Konkurrenten im Kampf um die Playoff-Plätze in einem klassischen „Vierpunktespiel“ aufeinander.

Deutliche Parallelen tun sich in dieser Saison beim Vergleich der beiden Tabellennachbarn – Bonn findet sich aktuell aufgrund des direkten Vergleichs einen Platz hinter den s.Oliver Baskets auf Platz 9 der Tabelle – auf: Nach dem 20. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga können die beiden ambitionierten Clubs mit der identischen Bilanz von 9 Siegen und 10 Niederlagen sowie je noch einer ausstehenden Partie auf eine turbulente Hinrunde mit einigen Höhen, aber noch mehr Tiefen zurückblicken.

Während die Unterfranken seit Saisonbeginn von zahlreichen Verletzungen gebeutelt wurden und auf viele wichtige Spieler verzichten mussten, hatten die ehemaligen Hauptstädter nach dem Abschied ihres starken Powerforwards Tony Gaffney in der Sommerpause unerwartet große Schwierigkeiten, die entstandene Lücke zu füllen. Vor allem die Defensive wurde zur Achillesferse der Magentafarbenen, während Gaffneys Nachfolger Patrick Ewing Jr. große Probleme bei der Umstellung auf das europäische Spielsystem zeigte.

Schon kurz vor dem ersten Aufeinandertreffen am 13. Spieltag trennten sich die Telekom Baskets deshalb wieder vom Sohn der NBA-Legende, hatten aber noch keinen adäquaten Nachfolger gefunden. Die s.Oliver Baskets konnten diesen Vorteil nutzen und gingen aus dem Hinrunden-Duell am 16. Dezember im Telekom Dome mit 85:72 (47:35) als klarer Sieger hervor.

Inzwischen haben die Nordrhein-Westfalen ihre Spielersuche erfolgreich abgeschlossen. Seit dem 18. Spieltag verstärkt Jamel McLean das Team von Cheftrainer Mike Koch auf der Position vier. Gleich in seiner ersten Partie beim BBC Bayreuth avancierte der 24-jährige US-Amerikaner mit 16 Punkten zum Topscorer. Trotzdem konnte er die deutliche 61:77-Niederlage bei den Oberfranken nicht abwenden.

Telekom Baskets zurück in der Erfolgsspur

Nach einer vier Spiele dauernden Durststrecke im Dezember lief es in den letzten fünf Partien mit vier Siegen und nur einer Niederlage wieder deutlich besser für die Telekom Baskets. Wie die Gastgeber konnten sie – gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig und bei den Eisbären Bremerhaven – zuletzt zwei Siege einfahren und nahmen dadurch wieder Kurs auf den angestrebten Playoff-Platz.

Die starke Offensive der Telekom Baskets (82,7 Punkte pro Spiel, Platz 4 in der Beko BBL) steht und fällt mit Spielmacher Jared Jordan. Der Kopf im Team von Mike Koch führt auch in dieser Saison die Statistik der besten Vorlagengeber mit 8,5 Assists pro Spiel einsam an. Hauptabnehmer seiner Anspiele ist in dieser Spielzeit bisher Flügelspieler Kyle Weems, der sie zu 12,8 Punkten pro Spiel und dem Titel als mannschaftsinterner Topscorer nutzt. Mit Robert Vaden, Benas Veikalas und Jamel McLean finden sich auch die übrigen zweistelligen Punktesammler auf den Flügelpositionen wieder. Auf Dwayne Anderson, Alex King und Jimmy McKinney wird also jede Menge Verteidigungsarbeit zukommen.

Unter dem Korb regiert bei den Bonnern noch immer „Liga Dinosaurier“ Chris Ensminger. Der 39-jährige Center schnappte sich am vergangenen Wochenende in seiner 14. Bundesligasaison seinen viertausendsten Rebound. Seine dem Alter entsprechend häufiger werdenden Verschnaufpausen füllt der junge Deutsche Jonas Wohlfarth-Bottermann, dazu kommen David McCray, Andrej Mangold und Fabian Thülig.

 

Headcoach Marcel Schröder:
„Bonn hat durch Jamel McLean noch mehr Stabilität und Athletik unter dem Korb bekommen. Sie haben mit Jared Jordan den besten Passgeber der Liga und viele talentierte Spieler, die seine Anspiele nutzen können. Wenn man sie in den Rhythmus kommen lässt, sind sie nur sehr schwer zu stoppen. Für uns wird es deshalb wieder darum gehen, von Anfang an vor allem defensiv so viel Sand wie möglich in ihr Offensivgetriebe zu streuen und selbst im Angriff besser und fehlerfreier zu spielen als bisher.“

Heimpremiere für Lenzly und Eldridge

John Little ist nach seiner schweren Blinddarm-Operation vor acht Wochen mittlerweile wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, ein Einsatz am Samstag kommt für den Würzburger „Energerizer“ aber noch zu früh. Dafür werden die Neuzugänge Mike Lenzly und Osiris Eldridge nach überstandener Knieverletzung ihr Debüt in der s.Oliver Arena feiern.

Für den 31-jährigen Lenzly ist es seine erste Rückkehr in die Halle, in der er am 12. Oktober 2003 sein erstes Spiel als Basketball-Profi bestritt. Damals siegte er in der Würzburger „Turnhölle“ am ersten Spieltag der BBL-Saison 2003/2004 mit TBB Trier gegen TSK Würzburg mit 82:79.

Text: Michael Will

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