DIE TREFFERQUOTEN MACHEN DEN UNTERSCHIED

s.Oliver Würzburg hat es am 4. Spieltag der easyCredit BBL nicht geschafft, den ersten Auswärtssieg der Saison einzufahren: Beim SYNTAINICS MBC unterlagen die Unterfranken am Samstag mit 75:93 (31:42). Nach einem 14:0-Lauf lagen die Hausherren bereits zur Pause zweistellig in Führung, und auch nach dem Seitenwechsel gelang es den Gästen vor 1.450 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels nicht, der Partie eine entscheidende Wende zu geben. 


HIGHLIGHTS


Headcoach Denis Wucherer sprach nach dem Spiel von einer auch in der Höhe verdienten Niederlage. „Der MBC hat viele schwierige Würfe getroffen, sie waren einfach besser heute“, sagte auch Filip Stanic. Der 23-jährige Center war mit seinen 10 Punkten neben Cameron Hunt (17), Craig Moller (14) und Desi Rodriguez (13) einer von vier Würzburger Spielern, die sich zweistellig in die Scorerliste eintragen konnten.

Im ersten Viertel war noch nichts davon zu spüren, dass es am Ende eine deutliche Niederlage werden würde. s.Oliver Würzburg startete in der Verteidigung sehr konzentriert und sorgte dafür, dass der - gemessen an den bisher erzielten Punkten - zweitstärkste Angriff der easyCredit BBL nicht seinen gewohnte Fahrt aufnehmen konnte. Nach sechs Minuten hatten die Wölfe erst sieben Zähler auf der Habenseite, und die Gäste lagen nach einem Dreier von Aigars Skele mit 7:11 in Führung. 

Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit setzte sich dieser Trend zunächst fort - nach dem ersten Viertel war s.Oliver Würzburg knapp mit zwei Zählern vorne (15:17), und im ersten Angriff von Abschnitt Nummer zwei traf Youngster Julius Böhmer einen Dreier aus der linken Ecke zum Zwischenstand von 15:20.

14:0-Lauf des MBC im zweiten Viertel

Auch vier Minuten später hatte die Würzburger Führung noch Bestand - Craig Moller traf in der 15. Minute einen Sprungwurf zum 24:27. Dann legten die Gastgeber nicht nur in der Defensive zu: Der Pole Jakub Garbacz leitete mit seinem Dreier zum 27:27 einen 14:0-Lauf ein, mit dem sich der MBC das Momentum holte und in der Folge mit den eigenen Fans im Rücken frühzeitig den vorentscheidenden Vorsprung herauswerfen konnte. 

Wichtigster Akteur war in dieser Phase Chris Coffey: Der US-Amerikaner erzielte zwölf Punkte im zweiten Viertel und konnte mehrere Offensivrebounds zu spektakulären Abschlüssen nutzen - unter anderem mit der Sirene zum Halbzeitstand von 42:31. "Wir brauchen mehr Energie. Jeder weiß, dass Coffey ein guter Rebounder ist, und er kann machen, was er will", lautete deshalb die klare Ansage von SOW-Cotrainer Steven Key im Halbzeit-Interview bei Magenta Sport. 

64 Prozent Dreierquote in der zweiten Halbzeit 

Nach dem Seitenwechsel kam Coffey im Angriff kaum noch zum Zug und nur noch zu einem erfolgreichen Abschluss. Dafür trafen seine Teamkollegen in der zweiten Halbzeit starke 64 Prozent ihrer Dreierversuche (9 von 14), während sich bei s.Oliver Würzburg auch nach der Pause kein wirkliches Wurfglück einstellen wollte.

Ein Dreier von Jamel Morris schraubte den Vorsprung der Gastgeber in der 28. Minute zum ersten Mal auf mehr als zwanzig Punkte (62:41). Würzburgs Top-Scorer Cameron Hunt hielt mit sieben Zählern in Folge dagegen, und Kapitän Felix Hoffmann verkürzte nach einem Offensivrebound am Ende des dritten Viertels auf 64:50. Beim Start in den Schlussabschnitt keimte bei den mitgereisten Würzburger Anhängern dann sogar noch einmal kurz Hoffnung auf, als Aigars Skele einen Korbleger zum 64:52 traf.

MBC-Spielmacher Nikola Rebic beendete die Aufholjagd allerdings mit zwei Dreiern und ließ zwei Minuten später zwei weitere Distanztreffer folgen, so dass die Heimmannschaft beim deutlichen Zwischenstand von 81:55 bereits in der 34. Minute als Sieger feststand. „Beim MBC sind heute einige Würfe reingefallen, die vielleicht nicht jeden Tag reinfallen, und bei uns springen welche raus, die vielleicht schon drin waren. Dann verlierst du auch in dieser Höhe verdient“, sagte Denis Wucherer nach dem Spiel.


SYNTAINICS MBC - s.Oliver Würzburg 95:73 (15:17, 27:14, 22:19, 31:23)


Für s.Oliver Würzburg spielten:
Cameron Hunt 17 Punkte/2 Dreier (5 Assists), Craig Moller 14/2 (9 Rebounds), Desi Rodriguez 13 (7 Rebounds), Filip Stanic 10, Aigars Skele 9/1 (2 Steals), Alex King 5/1, Julius Böhmer 3/1, Felix Hoffmann 2, William Buford, Julian Albus.

Top-Performer MBC:
Nikola Rebic 19/5 (5 Assists), Jamel Morris 18/2, Chris Coffey 18 (9 Rebounds), Goran Huskic 9/1 (7 Rebounds / 6 Assists).


Key Stats:
Trefferquote aus dem Feld:
Würzburg 43 Prozent - MBC 54 Prozent 
Dreierquote: Würzburg 27 Prozent (7 von 26) - MBC 43 Prozent (13 von 30)
Ballverluste: Würzburg 15 - MBC 10

 

Stimmen zum Spiel

Filip Stanic, s.Oliver Würzburg:
„Wir haben das Spiel gut angefangen, aber danach hat uns die Energie gefehlt. Der MBC hat viele schwierige Würfe getroffen, sie waren einfach besser heute. Wenn man hinten immer wieder solche Dreier kassiert, dann wird es auch vorne schwierig.“


Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„In der ersten Halbzeit hatten wir keine Antwort auf die Energie von Chris Coffey, der uns vor allem am offensiven Brett sehr weh getan hat, gepaart mit einer schwierigen Wurfquote bei uns. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht geschafft, Jamel Morris und Nikola Rebic im Eins gegen Eins zu verteidigen. Und dann fallen beim MBC auch einige Würfe rein, die vielleicht nicht jeden Tag reinfallen, und bei uns springen welche raus, die vielleicht schon drin waren. Dann verlierst du auch in dieser Höhe verdient.“


Igor Jovovic, Headcoach SYNTAINICS MBC:
„Ich kann meinen Spielern nur gratulieren, sie haben heute sehr gut gespielt. Wir waren gut auf Würzburg vorbereitet, nachdem sie uns im Pokal deutlich geschlagen hatten. Deswegen waren wir sehr motiviert, heute richtig guten Basketball zu spielen. Es war ein sehr wichtiger Sieg für den Club, und für mich ist es auch wichtig zu sehen, dass wir uns weiterentwickeln und besser spielen als am Anfang der Saison.“ 

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Foto: Heiko Becker