DREIERGALA BEIM HEIMSIEG GEGEN DIE LÖWEN 

s.Oliver Würzburg ist mit dem dritten Heimsieg in Serie ins neue Jahr gestartet: Dank einer starken Dreierquote von 57 Prozent und guten ersten 27 Minuten kamen die Unterfranken am Freitag zum Auftakt des 15. Spieltags der easyCredit BBL in der erneut ausverkauften s.Oliver Arena zu einem ungefährdeten 97:83-Erfolg gegen die Basketball Löwen Braunschweig. Nach dem neunten Saisonsieg liegt s.Oliver Würzburg zumindest für einen Tag auf dem vierten Tabellenplatz. Topscorer der Partie war Skyler Bowlin, der zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen 20 Punkte erzielte und erneut hochprozentig von der Dreierlinie traf. 

Wie schon beim 100:93-Heimsieg am vergangenen Sonntag gegen die Telekom Baskets Bonn versenkten die Spieler von s.Oliver Würzburg auch gegen die Niedersachsen zwölf Dreier, benötigten dafür aber an Stelle von 26 Versuchen nur 21 - eine extrem starke Trefferquote von 57 Prozent. In beiden Spielen war Skyler Bowlin der treffsicherste Werfer von jenseits der 6,75 Meter-Linie: 11 Treffer bei 20 Versuchen (55 Prozent Trefferquote) waren es insgesamt.   

Im Gegensatz zum letzten Heimspiel dauerte es dieses Mal aber einige Minuten, ehe die Gastgeber vor 3.140 Zuschauern in der Partie angekommen waren und mit der nötigen Intensität und Präzision zu Werke gingen. Während die Braunschweiger Löwen von der ersten Sekunde an voll da waren und ihre ersten sechs Ballbesitze in Punkte ummünzen konnten, war bei den Unterfranken zu Beginn noch Sand im Getriebe - das Resultat war ein 5:14-Rückstand in der 4. Minute und die erste Auszeit von Denis Wucherer. „Das Energielevel war bei zwei oder drei Spielern der ersten Fünf nicht so, wie es sein müsste gegen einen Gegner, der nach einer schwächeren Vorstellung im Heimspiel gegen Oldenburg etwas zu beweisen hatte. Als wir gewechselt haben, haben wir das schnelle Spiel von Braunschweig und ihre guten Schützen besser in den Griff bekommen“, erläuterte der Headcoach nach dem Spiel. 

Unmittelbar nach der Auszeit war es Florian Koch, der zwei Dreier traf, acht Punkte in Folge erzielte und damit eine Aufholjagd in Schwung brachte, die noch vor Ende des Start-Viertels den Führungswechsel brachte: Jordan Hulls warf mit ablaufender Uhr des ersten Abschnitts seinen zweiten Dreier in den Braunschweiger Korb und sorgte damit für eine 28:25-Führung. Mit der ersten Aktion in Viertel Nummer zwei gelang Löwen-Scharfschütze Thomas Klepeisz (19 Punkte/5 Dreier) zwar noch einmal der 28:28-Ausgleich, danach dauerte es aber nicht lange, bis s.Oliver Würzburg die Partie in den Griff bekam und sich durch einen 9:0-Zwischenspurt zum ersten Mal zweistellig absetzen konnte (42:32, 16. Minute). 

24 PUNKTE VORSPRUNG IN DER 27. SPIELMINUTE 

Die höchste Führung vor der Halbzeit kam durch einen Dreier von Skyler Bowlin zustande (52:37, 20. Minute), beim Spielstand von 54:40 wurden dann die Seiten gewechselt. Auch in den ersten sieben Minuten nach der Pause blieben die Hausherren auf dem Gaspedal - erst erhöhte Bowlin durch zwei weitere Drei-Punkte-Treffer, dann fand er Felix Hoffmann und Luke Fischer, die seine guten Zuspiele am Brett nutzen konnten. Bei den Braunschweigern erwachte der Kampfgeist erst, nachdem die Unterfranken sich in der 27. Minute auf 71:47 abgesetzt hatten - die 24 Zähler Differenz waren der höchste Vorsprung des Spiels und bedeuteten die Vorentscheidung. 

Die Niedersachsen gaben nicht auf und kämpften weiter, kleiner als zwölf Punkte (81:69, 35. Minute) wurde der Abstand bis zum Schluss aber nicht mehr. Spätestens nach einem Dreier von Cameron Wells zum 89:71 in der 38. Minute war das Spiel endgültig entschieden. Wucherer war nach dem souverän herausgespielten Heimsieg trotzdem nicht komplett zufrieden: „Was uns noch fehlt, ist der nächste Schritt. Wenn man zur Pause mit 14 Punkten führt, muss man hungrig und clever genug sein, um darauf aufzubauen und es in der zweiten Halbzeit ähnlich gut zu machen. Dann kann man die zweite Halbzeit auch dazu nutzen, um zu lernen. Das haben wir am Sonntag gegen Bonn und auch heute nicht geschafft.“ 

Aufgrund einer dreiwöchigen Spielpause - s.Oliver Würzburg hat am 16. Spieltag spielfrei und ist im MagentaSport BBL Pokal ausgeschieden - bekommen die Spieler eine Woche frei, danach beginnt die Vorbereitung auf das letzte Spiel der Hinrunde am 17. Spieltag bei Aufsteiger Hamburg Towers am 25. Januar. „Die Jungs haben sich den Urlaub verdient. Ich freue mich darauf, wenn sie wieder da sind und wir weiterarbeiten können, um in Hamburg da anzuknüpfen, wo wir in den letzten Spielen aufgehört haben“, so Wucherer: „25 Assists waren mir heute zu wenig und 18 Ballverluste deutlich zu viel. Da müssen wir ansetzen, um irgendwann ein ernsthafter Playoff-Anwärter zu sein, der auch in den Playoffs erfolgreich Basketball spielen will.“ 


S.OLIVER WÜRZBURG - BASKETBALL LÖWEN BRAUNSCHWEIG 97:80 (28:25, 26:15, 20:19, 23:24) 

Für s.Oliver Würzburg spielten: 
Skyler Bowlin 20 Punkte/5 Dreier, Luke Fischer 17 (7 Rebounds/4 Assists), Cameron Wells 14/1 (5 Assists), Florian Koch 11/3, Jordan Hulls 9/2, Junior Etou 8, Felix Hoffmann 7 (6 Rebounds), Victor Rudd 6/1 (5 Assists), Johannes Richter 4, Nils Haßfurther 1, Joshua Obiesie. 

Top-Performer Braunschweig: 
Thomas Klepeisz 19/6, Karim Jallow 16/1 (7 Rebounds), Scott Eatherton 16, Jairus Lyles 12. 


Key Stats
Dreierquote:
Würzburg 57 Prozent (12 von 21) - Braunschweig 36 Prozent (10 von 28) 
Freiwürfe: Würzburg 17 von 22 (77 Prozent) - Braunschweig 5 von 14 (36 Prozent) 
Assists: Würzburg 25 - Braunschweig 12 


STIMMEN ZUM SPIEL 

Luke Fischer, s.Oliver Würzburg: 
„Es ist gut, dass wir nacheinander zwei gute Gegner besiegen konnten. Wir haben bei unseren Heimspielen immer eine tolle Atmosphäre, das war ein toller Start ins neue Jahr. Wir nehmen immer das, was uns die Verteidigung gibt, wenn ein Spieler offen ist, bekommt er den Ball. Wir versuchen immer, den bestmöglichen Abschluss zu finden, und ich konnte heute ein paar Assists geben.“ 

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg: 
„Wir haben irgendwann den Schlüssel gefunden, die Braunschweiger Verteidigung zu knacken. Es ist natürlich erst einmal gut, dass wir gewonnen haben. Was uns aber noch fehlt, ist der nächste Schritt in der Entwicklung. Wenn man den Schlüssel gefunden hat und zur Pause mit 14 Punkten führt, muss man hungrig und clever genug sein, darauf aufzubauen und es in der zweiten Halbzeit ähnlich gut zu machen. Dann kann man so eine zweite Halbzeit auch dazu nutzen, um zu lernen. Das haben wir am Sonntag gegen Bonn und auch heute noch nicht geschafft. Außerdem sind mir 25 Assists zu wenig und 18 Ballverluste deutlich zu viel. Da müssen wir ansetzen, um irgendwann ein ernsthafter Playoff-Anwärter zu sein, der auch in den Playoffs erfolgreich Basketball spielen will. Die Jungs haben sich jetzt eine Woche Urlaub verdient. Ich freue mich darauf, wenn sie wieder da sein und wir weiterarbeiten können, um dann in drei Wochen in Hamburg da anzuknüpfen, wo wir in den letzten Spielen aufgehört haben. Das Energielevel war heute bei zwei oder drei Spielern der ersten Fünf nicht so, wie es sein müsste gegen einen Gegner, der einen guten großen Spieler mit Scott Eatherton und viel Firepower hat. Braunschweig hatte nach ihrem Heimspiel gegen Oldenburg auch etwas zu beweisen. Als wir dann gewechselt haben, haben wir ihr schnelles Spiel nach vorne und ihre guten Schützen besser in den Griff bekommen.“ 

Pete Strobl, Headcoach Basketball Löwen Braunschweig: 
„Wir sind gut in das Spiel gestartet und haben am Anfang viel von dem umgesetzt, was wir im Training geübt haben. Dann hatten wir aber eine Phase, in der wir als Mannschaft sehr schlecht verteidigt haben. Einige Spieler waren leider nicht bereit, hundert Prozent zu geben, dadurch hat Würzburg den Vorsprung bekommen. Am Ende haben wir sehr hart gekämpft, aber das war zu wenig und zu spät, wie es uns schon öfter passiert ist. Ein paar unserer Spieler müssen lernen, wirklich immer hundert Prozent zu geben. Sonst haben wir keine Chance, Spiele zu gewinnen.“ 

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Luke Fischer

Foto: Gerd Ulherr