FIBA EUROPE CUP-FINALE ZUM GREIFEN NAH

Mit einem 89:66-Erfolg in Norditalien vor einer Woche hat s.Oliver Würzburg die Tür zum FIBA Europe Cup-Finale ganz weit aufgestoßen, im Heimspiel am Mittwoch wollen Denis Wucherer und sein Team den nächsten Schritt auf dem Weg zum Titel machen. Trotz der hervorragenden Ausgangsposition warnt der Headcoach aber eindringlich davor, das Rückspiel auf die leichte Schulter zu nehmen: „Die Ausgangsituation ist zwar sehr gut, aber wir müssen auch im Rückspiel voll konzentriert und fokussiert sein“, so Wucherer. Sprungball ist am Mittwoch um 19:00 Uhr in der s.Oliver Arena. Tickets aller Kategorien sind im Onlineshop und am Mittwoch ab 17:30 Uhr an der Abendkasse zu haben.

Durch den Modus mit Hin- und Rückspiel, deren Ergebnisse zusammengezählt werden, könnte sich s.Oliver Würzburg am Mittwochabend sogar eine Heimniederlage mit 22 Punkten Differenz erlauben und würde trotzdem eine Woche später zum ersten Finalspiel entweder nach Sassari auf Sardinien oder Holon in Israel reisen. Die Italiener treten im anderen Halbfinale am Mittwoch mit fünf Zählern Vorsprung aus dem Hinspiel vor eigenem Publikum gegen die Israelis an. 

Im laufenden Wettbewerb gab es allerdings bereits mehrere Beispiele dafür, was im Basketball alles passieren kann. Zuletzt im Viertelfinale, als der ungarische Vertreter Alba Fehervar das Hinspiel bei UNET Holon mit sage und schreibe 33 Zählern Differenz verlor. Im Rückspiel in eigener Halle holten die Ungarn den Rückstand in der regulären Spielzeit wieder auf - 21 Punkte alleine im letzten Viertel - und mussten sich den Israelis erst nach Verlängerung knapp geschlagen geben. Pinar Karsiyaka schaffte es bei Dinamo Sassari bereits in der ersten Halbzeit, ein 19-Punkte-Defizit aus dem Hinspiel zu drehen, bevor die Italiener den Sack doch noch zumachen konnten.

FLORIAN KOCH: "WIR MÜSSEN SO SPIELEN ALS WÜRDE ES 0:0 STEHEN"

Soweit soll es am Mittwoch in der Würzburger Turnhölle auf keinen Fall kommen: „Natürlich sind 23 Punkte Vorsprung eine wunderbare Ausgangssituation, fast der Idealzustand. Aber in unserem Wettbewewerb hat sich schon mehrmals gezeigt, was in diesem Modus mit Hin- und Rückspiel alles möglich ist“, betont Denis Wucherer: „Unsere Spieler habe das natürlich auch mitbekommen und sind sich der Situation bewusst. Wir werden nicht leichtsinnig oder überheblich an das Rückspiel herangehen, sondern voll fokussiert sein. Wir werden uns genau so vorbereiten, als würde es Unentschieden stehen.“ 

Auch Florian Koch, der mit den Telekom Baskets Bonn vor zwei Jahren bereits einmal im FIBA Europe Cup-Halbfinale stand und in der vergangenen Saison mit den MHP RIESEN Ludwigsburg das Final Four der Basketball Champions League erreichte, warnt davor, die Aufgabe im Rückspiel zu unterschätzen: „Es kommen noch vierzig Minuten, und im Basketball kann alles passieren. Wir müssen auf dem Boden bleiben und zuhause so spielen, als würde es 0:0 stehen“, sagte der 26-Jährige bereits unmittelbar nach dem starken Auftritt in Varese. 

Pallacanestro Varese hat wie s.Oliver Würzburg zuletzt am Samstagabend gespielt und musste sich im Heimspiel der Serie A dem Spitzenreiter aus Mailand mit 84:94 geschlagen geben. Dabei konnte Trainer Attilio Caja erneut nicht auf seinen verletzten Power Foward Dominique Archie zählen, der auch im Hinspiel fehlte. Der 31-Jährige gehört mit 12,2 Punkten pro Partie und einer Dreierquote von 40,5 Prozent zu den Top-Scorern beim Tabellenneunten der italienischen Liga. Im FIBA Europe Cup hat der zehnfache italienische Meister die beste Auswärtsbilanz aller Halbfinalisten: Varese hat nur eins von acht FEC-Spielen „on the road“ verloren - in der ersten Gruppenphase bei Alba Fehervar in Ungarn.  

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Hinspiel Varese - Würzburg

Foto: Heiko Becker