GÖTTINGER DREIERQUOTE MACHT DEN UNTERSCHIED 

s.Oliver Würzburg hat es am 27. Spieltag der easyCredit BBL nicht geschafft, die Punkte aus der Göttinger Sparkassen-Arena zu entführen: Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel gerieten die Schützlinge von Headcoach Denis Wucherer noch vor der Pause zweistellig in Rückstand, weil die BG Göttingen im zweiten Viertel acht Dreier bei zehn Versuchen traf. Nach dem Seitenwechsel gelang den Unterfranken keine Aufholjagd, so dass sie mit 76:93 (39:52) die fünfte Niederlage in Folge hinnehmen mussten. Den Unterschied machten die drei Veilchen-Aufbauspieler Luke Nelson, Rihards Lomasz und Deishuan Booker, die zusammen die Hälfte der Göttinger Punkte (48) erzielten, 10 Dreier versenkten und 17 Assists verteilten. Auf Würzburger Seite trafen mit Florian Koch (14), Tyson Ward (13) und Brekkott Chapman (12) drei Spieler zweistellig. 

Wie schon in den letzten drei Monaten konnte Denis Wucherer auch beim Trip nach Südniedersachsen personell nicht aus dem Vollen schöpfen - und das, obwohl mit Robert Lowery und Brekkott Chapman zwei US-Amerikaner wieder zur Verfügung standen. Murphy Holloway fehlte allerdings weiterhin mit einer Leistenzerrung, und dazu kamen mit Perry Jones (Knieprellung) und Joshua Obiesie (Grippe) am Sonntag auch gleich wieder zwei neue Ausfälle.

Die Gastgeber starteten besser ins Spiel: Center Tai Odiase, mit dem s.Oliver Würzburg im Hinspiel große Probleme hatte, erzielte nach einem Offensivrebound trotz Foul die ersten Punkte der Partie und traf auch den Bonusfreiwurf zum 3:0. Sein Gegenspieler Jonas Weitzel brachte nach schönem Zuspiel von Rob Lowery gleich darauf auch die Gäste aufs Scoreboard.
 

AUSGEGLICHENES ERSTES VIERTEL 

Es war der Auftakt zu einem ersten Viertel, in dem s.Oliver Würzburg trotz mehrerer Ballverluste nach einem frühen Rückstand (15:10, 6. Minute) dank der Treffsicherheit von der Dreierlinie (4 Dreier in den ersten 10 Minuten) schnell wieder ausgleichen konnte (18:18, 8. Minute). Zweimal war dabei Florian Koch von jenseits der 6,75-Meter-Linie erfolgreich - mit seinem zweiten Dreier stellte der 29-Jährige den Spielstand auf 22:21 nach dem ersten Viertel, in dem er 8 Punkte erzielte und 6 Rebounds holte.

Ab der 11. Spielminute waren es dann die Göttinger Guards, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken konnten. Luke Nelson eröffnete den zweiten Abschnitt mit dem ersten von insgesamt acht erfolgreichen Dreiern der Veilchen zum 25:21. s.Oliver Würzburg antwortete mit zwei Korblegern von Cameron Hunt und Tyson Ward, der mit einem Bonusfreiwurf in der 12. Minute auch die erste Führung der Gäste erzielte (25:26).
 

ACHT GÖTTINGER DREIER IM ZWEITEN VIERTEL

Zwei Minuten später eröffnete dann Rihards Lomasz beim immer noch knappen Spielstand von 30:29 von draußen einen 16:6-Zwischenspurt, der den Gastgebern ihre erste zweistellige Führung einbrachte (46:35, 17. Minute). Fünf Drei-Punkte-Würfe trafen die Hausherren in dieser Phase, während bei s.Oliver Würzburg im zweiten Viertel keiner der acht Dreierversuche fallen wollte. „Es ist eine unserer größten Schwächen, dass wir die Dreipunktlinie nicht gut genug verteidigen, das hat uns heute das Genick gebrochen“, sagte Alex King nach dem Spiel.

Beim Spielstand von 52:39 ging es in die Kabinen. Nach der Pause erhöhten die Gäste dann zwar den Druck in der Verteidigung und gestatteten den Veilchen in den ersten vier Minuten des dritten Viertels nur vier Punkte. Die zahlreichen Stopps konnten sie in dieser Phase mit Ausnahme eines Dreiers von Brekkott Chapman allerdings nicht zu eigenen Korberfolgen nutzen, so dass sich am Rückstand nichts änderte - nach 26 gespielten Minuten lagen die Göttinger immer noch mit 13 Punkten vorne (62:49).

In der Schlussphase des dritten Spielabschnitts konnten die Gastgeber dann Würzburger Unkonzentriertheiten nutzen, um sich weiter abzusetzen - Aubrey Dawkins erhöhte den Abstand in der 29. Minute per Dreier auf zwanzig Punkte (72:52), und auch die letzte Aktion vor der Viertelpause war symptomatisch für den Verlauf der Partie: Deishuan Booker traf nach einem Würzburger Ballverlust mit ablaufender Uhr einen weiteren Dreier zum 75:55.
 

ZEHN TAGE ZEIT  ZUR VORBEREITUNG AUF DIE LETZTEN SIEBEN SPIELE  

Nachdem s.Oliver Würzburg durch einen Chapman-Korbleger und einen Dreier von Julian Albus die ersten fünf Punkte im letzten Viertel zum 75:60 erzielt hatte, keimte noch einmal kurz Hoffnung auf eine Aufholjagd auf, die Luke Nelson mit seinem vierten Dreier des Spiels aber sofort wieder im Keim erstickte. Eine Minute später lagen die Hausherren wieder mit 83:60 vorne und standen damit frühzeitig als verdienter Sieger der Partie fest.

Nachdem das für Mittwoch angesetzte Heimspiel gegen die FRAPORT SKYLINERS verlegt werden musste und am kommenden Wochenende beim TOP FOUR im Münchner Audi Dome der Pokalsieger ausgespielt wird, bleiben s.Oliver Würzburg bis zum nächsten Spiel zehn Tage Zeit, um alle Verletzungen und Krankheiten auszukurieren und sich auf die letzten sieben Partien der Hauptrunde - fünf davon in eigener Halle - vorzubereiten. Weiter geht es mit dem Frankenderby gegen Brose Bamberg am 21. April (Mittwoch, 19:00 Uhr) in der s.Oliver Arena. 

 


STATISTIKEN UND STIMMEN ZUM SPIEL 


BG GÖTTINGEN - S.OLIVER WÜRZBURG 96:73 (22:21, 30:18, 23:16, 21:18) 

Für s.Oliver Würzburg spielten: 
Florian Koch 14 Punkte/2 Dreier (8 Rebounds), Tyson Ward 13/1 (6 Rebounds), Brekkott Chapman 12/2 (2 Blocks), Robert Lowery 7/1 (4 Assists), Julian Albus 7/1, Cameron Hunt 6, Alex King 6/1, Jonas Weitzel 4, Nils Haßfurther 2, Felix Hoffmann 2. 

Top-Performer Göttingen: 
Luke Nelson 18/4 (7 Assists), Rihards Lomasz 18/4, Aubrey Dawkins 16/3 (7 Rebounds), Deishuan Booker 12/2 (7 Assists). 


Key Stats
Dreierquote:
Würzburg 26 Prozent (8 von 31) - Göttingen 48 Prozent (14 von 29) 
Ballverluste: Würzburg 14 - Göttingen 9 
Fastbreak-Punkte: Würzburg 3 - Göttingen 12 

 

Alex King, s.Oliver Würzburg
„Wir hatten uns sehr gut darauf vorbereitet, wie wir Odiase aus der Zone halten, das haben wir auch sehr gut geschafft. Dafür haben dann aber die Guards draußen hochprozentig getroffen. Es ist eine unserer größten Schwächen, dass wir die Dreipunktlinie nicht gut genug verteidigen können, das hat uns heute das Genick gebrochen. Göttingen bewegt den Ball sehr gut und kommt so zu leichten Punkten, und dadurch ist es für sie in der Verteidigung auch leichter. Wir sollten nur auf uns achten und nicht darauf schauen, wer hinter uns gewinnt oder verliert. Wir müssen unseren Würzburger Basketball spielen, und dann werden wir hoffentlich auch wieder Spiele gewinnen.“ 


Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg
„Ich gratuliere Göttingen zu einem sehr verdienten Sieg. Wir sind in der aktuellen Zusammensetzung nach wie vor nicht in der Lage, auf BBL-Niveau zu agieren. Jetzt bleiben uns zehn Tage Zeit, um hoffentlich unsere Verletzten zurückzubekommen, damit wir in den Spielen gegen Braunschweig, Chemnitz, Frankfurt und Vechta irgendwie noch zwei Siege aus dem Hut zaubern. In den letzten zehn Tagen der Hauptrunde wird sich entscheiden, ob wir in dieser Saison mit einem blauen Auge davonkommen oder nicht. Positiv war heute, dass Brekkott Chapman und Robert Lowery beide wieder knapp 20 Minuten spielen konnten, das wird ihrem Rhythmus helfen. Positiv war auch, dass sich kein Spieler verletzt hat. Die frühe Foulbelastung von Cameron Hunt hat uns natürlich weh getan, weil wir im Moment nicht so viele Scoring-Optionen haben und er uns als Waffe im Angriff gefehlt hat. Er ist einer von wenigen Spielern bei uns, der sich einen eigenen Wurf kreieren kann. Er hat den Sprung von der ProB in die Bundesliga geschafft und zeigt regelmäßig, dass er in der BBL punkten kann.“ 


Roel Moors, Headcoach BG Göttingen
„Im ersten Viertel haben wir in der Verteidigung noch zu viele Fehler gemacht. Ab dem zweiten Viertel haben wir die Energie gefunden, die uns im letzten Spiel gefehlt hat, und dann haben wir auch im Angriff den Ball wieder besser bewegt. Das ist für uns eigentlich immer der Schlüssel, wenn man sich unsere Siege anschaut: Defensive Intensität und offensive Ballbewegung. Das haben wir heute 30 Minuten lang gut gemacht. Alle Spieler haben etwas Gutes beigetragen, und das ist auch das, was ich sehen möchte. Wir hatten auch nicht zu viele Ballverluste, das ist auch immer sehr wichtig.“ 

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Foto: Heiko Becker