GUTE CHANCEN IM RÜCKSPIEL

Die Entscheidung fällt am 1. Mai ab 17:00 Uhr in der Würzburger s.Oliver Arena: s.Oliver Würzburg geht am kommenden Mittwoch vor eigenem Publikum mit einem Rückstand von fünf Punkten in das zweite Endspiel um den FIBA Europe Cup 2019 und hat damit alle Chancen, sich den ersten Titel der Club-Geschichte zu holen. Das Hinspiel bei Dinamo Sassari war über weite Strecken eine hart umkämpfte Partie zweier starker Mannschaften, in der sich die Gäste aus Unterfranken durch einen 6:0-Lauf in den letzten 71 Sekunden eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel sichern konnten. Top-Scorer der Begegnung im Palasport Roberta Serradimigni war Sassaris Flügelspieler Rashawn Thomas, der mit 27 Punkten und 11 Rebounds ein „Double-Double“ auflegte. Für s.Oliver Würzburg punkteten Cameron Wells (22), Xavier Cooks (19), Devin Oliver (17) und Jordan Hulls (10) zweistellig.

„Es war ein wirklich hartes Spiel, aber es war auch eine großartige Stimmung in der Halle, deshalb hat es sehr viel Spaß gemacht, hier vor diesen Fans zu spielen“, sagte Skyler Bowlin, der mit starken zwölf Korbvorlagen und vier Ballgewinnen ebenfalls eine starke Vorstellung ablieferte: „Es war ein Spiel mit vielen Läufen. Sassari hatte in der Schlussphase einen starken Lauf, aber wir waren zum Glück in der Lage, den Rückstand am Ende noch einmal von elf auf fünf Punkte zu verkürzen. Deshalb können wir mit der Ausgangsposition für das Rückspiel zufrieden sein. Wir wissen jetzt auch, dass wir sie schlagen können und freuen uns sehr auf das zweite Spiel vor unseren eigenen Fans.“

Headcoach Denis Wucherer schickte Bowlin zusammen mit Cameron Wells, Devin Oliver, Xavier Cooks und Mike Morrison als Start-Fünf in das erste der beiden wichtigsten Spiele der bisherigen Club-Geschichte. Sie waren gegen physisch starke Hausherren in der Verteidigung von der ersten Sekunde an hellwach, hielten auch körperlich voll dagegen und ließen die beiden „Big Men“ Jack Cooley und Rashawn Thomas zunächst nicht zur Entfaltung kommen. Im Angriff kam der Ball immer wieder gut nach innen, wo Morrison, Oliver und Cooks eine Chance nach der anderen nutzten und alleine in den ersten sieben Minuten vier Angriffe per Dunking abschließen konnten.

Sassaris Headcoach Gianmarco Pozzecco sah sich deshalb bereits nach gut vier gespielten Minuten beim Spielstand von 5:12 gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Devin Oliver, der 15 seiner 17 Punkte in der ersten Halbzeit erzielte, antwortete mit dem ersten Dreier des Spiels zum 5:15 in der 6. Minute - gleichzeitig die höchste Würzburger Führung im Spiel. Das war offenbar der Weckruf für Rashawn Thomas - der Dinamo-Topscorer erzielte in den letzten knapp fünf Minuten des ersten Viertels 15 Punkte und drehte den Spielstand fast im Alleingang: 24:22 führte Sassari nach den ersten zehn Minuten.

Den zweiten Abschnitt eröffnete wieder Thomas per Dunk zum 26:22, den Jordan Hulls umgehend mit einem Dreier zum 26:25 beantwortete. In diesem Stil ging es bis zum Seitenwechsel weiter, teilweise wechselte die Führung im Minutentakt. Kurz vor der Halbzeit lag s.Oliver Würzburg mit vier Zählern vorne, ehe Sassaris Spielmacher Jaime Smith mit einem Dreier für den Halbzeitstand von 45:45 sorgte. Die ersten der von Denis Wucherer im Vorfeld der Partie vorhergesagten „Stürme“ der offensiv- und heimstarken Gastgeber hatten seine Schützlinge damit erfolgreich gemeistert.

VIER-PUNKT-SPIEL VON CAM WELLS 38 SEKUNDEN VOR SCHLUSS

Das gelang ihnen auch im dritten Viertel, als die Hausherren sich dank einer starken Phase in den ersten viereinhalb Minuten erst auf 60:52 absetzten, s.Oliver Würzburg aber sofort wieder zurückschlagen konnte. Skyler Bowlin traf in der 29. Minute einen Dreier zum 63:63-Ausgleich, Devin Oliver zog mit ablaufender Uhr am Ende des dritten Abschnitts mit Macht zum Korb und holte die Führung vor den letzten zehn Minuten zurück auf Würzburger Seite: Beim Stand von 65:67 ging es in den Schlussabschnitt.

Und auch in Viertel Nummer vier setzte sich das „Spiel der Läufe“ weiter fort: Weil bei s.Oliver Würzburg einige Würfe nicht in den Korb gehen wollten, zog Sassari mit Hilfe der Energie der eigenen Fans und einer starken Phase des italienischen Spielmachers Marco Spissu wieder davon: Tyrus McGee traf 71 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zum 89:78. Der letzte Lauf des Spiels gelang dann aber den Gästen: Hinten ließen sie nichts mehr zu, vorne sorgten Xavier Cooks von der Freiwurflinie und Cameron Wells mit einem Dreier samt Bonusfreiwurf 39 Sekunden vor dem Ende für den Endstand von 89:84. „Damit können wir uns für das Rückspiel am kommenden Mittwoch in unserer Halle gute Chance ausrechnen“, sagte Headcoach Denis Wucherer. 

 

DINAMO SASSARI - S.OLIVER WÜRZBURG  89:84 (24:22, 21:23, 20:22, 24:17) 

Für s.Oliver Würzburg spielten: 
Cameron Wells 22 Punkte/1 Dreier (6 Assists), Xavier Cooks 19, Devin Oliver 17/2 (8 Rebounds), Jordan Hulls 10/2, Mike Morrison 9, Skyler Bowlin 5/1 (12 Assists/4 Steals), Florian Koch 2, Gabriel Olaseni, Felix Hoffmann. 

Top-Performer Sassari: 
Rashawn Thomas 27/4 (11 Rebounds), Marco Spissu 14/4 (6 Assists), Achille Polonara 13 (8 Rebounds), Jack Cooley 12.


Key Stats
Dreierquote: Würzburg 30,4 Prozent - Sassari 45,8 Prozent
Freiwürfe: Würzburg 7 von 11 (63,6 Prozent - Sassari 16 von 20 (80 Prozent)
Punkte aus zweiten Chancen:Würzburg 5 - Sassari 15
Fastbreak-Punkte: Würzburg 14 - Sassari 8

 

STIMMEN ZUM SPIEL

Cameron Wells , s.Oliver Würzburg:
„Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Es war wichtig, dass wir das Spiel gut beendet haben. Wir hatten in der Schlussphase einige Chancen, die wir nicht nutzen konnten, um in Führung zu gehen. Das müssen wir nächste Woche im Rückspiel noch etwas besser machen. Die Stimmung in der Halle war toll, es hat uns Spaß gemacht, hier zu spielen. Ich bin mir aber sicher, dass wir am nächsten Mittwoch in unserer Halle auch eine großartige Atmosphäre haben werden.“

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Ich freue mich für meine Spieler und bin sehr glücklich mit der Art und Weise, wie sie heute gespielt haben. Beide Mannschaften haben im Laufe des Wettbewerbs ihre Qualitäten gezeigt, und auch heute auf dem Spielfeld über die kompletten vierzig Minuten. Sassari hat eine starke und sehr physische Mannschaft und mit Rashawn Thomas einen speziellen Spieler, der den Unterschied ausmachen kann. Sie bringen den Ball konsequent nach innen und attackieren die offensiven Bretter mit viel Energie. Das haben sie auch heute in dieser großartigen Atmosphäre mit ihren tollen Fans im Rücken getan. Unsere Mannschaft ist etwas anders, aber meine Spieler haben physisch so stark dagegen gehalten wie sie es können. Die Jungs haben alles gegeben was sie haben, Sassari war heute diese fünf Punkte besser und hat das Spiel verdient gewonnen. Ich rechne mir mit diesem Ergebnis aber gute Chancen im Rückspiel am kommenden Mittwoch in unserer Halle aus.“

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Hinspiel FEC-Finale in Sassari.

Foto: Viktor Meshko