Heimserie gegen den FC Bayern hält

Inzwischen schon traditionell war auch das siebte bayerisch-fränkische Derby der s.Oliver Baskets gegen den FC Bayern München wieder ein ganz besonderes Duell. Auf dem gemeinsamen Weg von der Regionalliga in die Beko Basketball Bundesliga konnten die Landeshauptstädter noch nie am Main gewinnen. Und auch beim 68:59-Heimsieg der s.Oliver Baskets am 7. Spieltag der Saison 2012/2013 erwies sich die Würzburger s.Oliver Arena für die Münchener erneut als uneinnehmbare Festung.

s.Oliver-Arena bleibt für die Münchner eine uneinnehmbare Festung

Inzwischen schon traditionell war auch das siebte bayerisch-fränkische Derby der s.Oliver Baskets gegen den FC Bayern München wieder ein ganz besonderes Duell. Auf dem gemeinsamen Weg von der Regionalliga in die Beko Basketball Bundesliga konnten die Landeshauptstädter noch nie am Main gewinnen. Und auch beim 68:59-Heimsieg der s.Oliver Baskets am 7. Spieltag der Saison 2012/2013 erwies sich die Würzburger s.Oliver Arena für die Münchener als uneinnehmbare Festung.

Top-Scorer der Begegnung war LaMont McIntosh mit 13 Punkten, auch Jason Boone, Alex King und Ben Jacobson punkteten zweistellig. Auf Münchner Seite erzielte Tyrese Rice 10 Zähler, zum dritten Mal in Folge gelangen dem FC Bayern in Würzburg weniger als 60 Punkte.

Unter den 3.140 Zuschauern in der restlos ausverkauften Würzburger „Turnhölle“ waren beim bayerischen Spitzenspiel auch prominente Gesichter wie Biathlon-Legende Kathi Wilhelm und als "Local Hero" der zehnfache Schwimmweltmeister Thomas Lurz. Der Olympiazweite von London erwies sich schon in der Vergangenheit als heimlicher Glücksbringer der s.Oliver Baskets: Unter seinen Augen haben die Baskets noch kein Heimspiel verloren.

Unter den gleichen Vorzeichen wie im Vorjahr startete die Mannschaft von Headcoach Marcel Schröder in die Partie. Erneut wurden die letzten drei Spiele vor dem Derby verloren, erneut wurde das Derby als Livespiel bei Sport 1 übertragen. Deren Kameras konnten vom Sprungball an vor allem packende Defensivduelle zweier engagiert verteidigender Mannschaften einfangen.

Der Einsatz und die Intensität spiegelten sich auch gleich in schneller Foulbelastung von Baskets-Verteidigungs-Ass John Little und Bayern-Center Jared Homan wider, die in den ersten drei Minuten jeweils zwei Pfiffe gegen sich hinnehmen mussten.

Entsprechend schwer taten sich beide Teams anfangs in der Offensive. Nach mehrfachen Führungswechseln war es schließlich Yotam Halperin, der für die Gäste mit einem Distanztreffer nach fünf Minuten erstmals einen kleinen, vier Punkte zählenden Abstand herstellte (6:10).

Die Freude darüber währte allerdings nur kurz, denn gut zwei Minuten später drehte der frisch in die Partie gekommene Maurice Stuckey mit einem Dreier aus der Ecke den Spielstand wieder zu Gunsten der Heimmannschaft (15:13). Auf die erneute Führung sollten allerdings gleich neue Hiobsbotschaften folgen, denn Würzburgs Power Forward Dwayne Anderson erhielt in der zehnten Spielminute bereits den dritten Foulpfiff gegen sich.

Nur wenige Sekunden später zeigte Nationalspieler Jan-Henrik Jagla auf Münchner Seite das für die Gäste spielerische Highlight des Abends. Mit der Schlusssirene des ersten Viertels traf er einen Wurf weit aus der eigenen Hälfte zum 17:18 Zwischenstand. Die Franken reagierten keineswegs geschockt auf den Kunstwurf. Nachdem der LaMont McIntosh den zweiten Abschnitt mit einem Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie eröffnet hatte, startete er eine Minute später gleich mit einem weiteren Korberfolg einen 8:0-Lauf der s.Oliver Baskets.

Immer wieder kam es nun zum Duell der beiden Center-Kolosse Jason Boone und Jared Homan, wobei das bessere Ende am heutigen Abend meist beim Würzburger lag. Er erhöhte in der 16. Spielminute mit seinen Punkten 9 und 10 auf 30:22, bevor Homan im folgenden Angriff mit seinem einzigen Treffer aus dem Feld wieder verkürzen konnte.

Die Partie schien nun kurzzeitig zu Gunsten des FC Bayern zu kippen. Zwei Minuten vor der Halbzeitpause glich Yotam Halperin zum 31:31 aus. Das enge Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich auch nach dem Seitenwechsel bis zur 29. Spielminute fort. Beim Stand von 49:48 brach einmal mehr LaMont McIntosh den Bann. Das Dreipunktspiel des Aufbauspielers konnte dann John Little mit fünf Zählern zu einem weiteren 8:0-Lauf der Franken und damit zur 57:48-Führung nach dem dritten Viertel ausbauen.

Münchens Scorer Tyrese Rice schien von dem Vorsprung wenig begeistert, denn gemeinsam mit seinem Teamkollegen Brandon Thomas verringerte er den Abstand bis fünf Minuten vor Spielende wieder auf zwei Zähler (58:56) - ein 8:1-Zwischenspurt der Oberbayern.

Für einen kurzen Moment schien dadurch der Würzburger Heimerfolg in Gefahr, bis zwanzig Sekunden später Chevon Troutman die Partie nach dem fünften persönlichen Foul beenden musste. So war zwei Minuten vor dem Ende die Partie – nach einem Monsterblock von Jason Boone und einem Distanztreffer von Alex King – beim Stand von 64:56 letztlich entschieden.

Die Schlusspunkte in einem spannenden und attraktiven Derby setzten Boone mit einem seiner unnachahmlichen Power-Dunks ins Gesicht von Homan und auf der Gegenseite der frühere Würzburger Demond Greene mit seinem einzigen Dreier des Abends.

Text: Michael Will

Stimmen zum Spiel:

s.Oliver Baskets – Headcoach Marcel Schröder:
„Es war ein enges Spiel, jeder Ballbesitz war wichtig. Beide Mannschaften waren defensiv sehr gut aufeinander eingestellt, Kleinigkeiten haben den Unterschied ausgemacht. Unsere Verteidigung hat sehr gut funktioniert, wir haben die Bayern öfter in Situationen gebracht, in denen sie den Ball verloren haben. Als die Bayern dann in der zweiten Halbzeit noch einmal Druck gemacht haben, hat uns das Publikum die nötige Extra-Energie gegeben und uns geholfen. In der ersten Halbzeit sind wir viel zu nachlässig mit dem Ball umgegangen und hatten neun teilweise dumme Turnover. Am Ende hat der Heimvorteil für uns den Ausschlag gegeben.“

 

FC Bayern München – Headcoach Yannis Christopoulos:
„Wenn man auswärts spielt und dann den Ball 17-mal verliert, ist das ein wichtiger Faktor. Dann kommt man nicht in die Position, um gute Würfe zu haben. Wir wussten, dass Würzburg um jeden Ballbesitz hart kämpfen würde, wie sie es immer tun. Wir haben nicht die richtigen Entscheidungen getroffen und ohne Rhythmus gespielt, das ist besonders auswärts immer schlecht. Unsere Offensive hat heute nicht gut funktioniert, wir haben auch weit offene Schüsse nicht getroffen. Auswärts ist es außerdem wichtig, die Bretter zu kontrollieren, aber wir haben das Rebound-Duell verloren. Wir haben gegen die aggressive Würzburger Verteidigung den Ball nicht zu den richtigen Leuten bekommen.“

 

s.Oliver Baskets – FC Bayern München 68:59 (17:18, 19:17, 21:13, 11:11)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
LaMont McIntosh 13 Punkte/1 Dreier, Alex King 12/2, Jason Boone 12, Ben Jacobson 11/1, John Little 7/1, Dwayne Anderson 6 (7 Rebounds), Jimmy McKinney 4, Maurice Stuckey 3/1, Oliver Clay, Christoph Henneberger.

FC Bayern München:
Tyrese Rice 10 (6 Rebounds), Chevon Troutman 9 (8 Rebounds), Lawrence Roberts 8/1, Jan-Henrik Jagla 6/2, Jared Homan 6, Brandon Thomas 6, Yotam Halperin 6/1, Robin Benzing 4, Demond Greene 3/1, Steffen Hamann 2.

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