MIT DEFENSIVER INTENSITÄT ZUM TURNIERSIEG IN HAGEN

Headcoach Denis Wucherer hatte im Vorfeld mit leicht ironischem Unterton angemerkt, dass Hagen immer eine Reise wert ist - an diesem Wochenende war das der Fall: Neben viel Spielpraxis und wichtigen Erkenntnissen aus zwei Testspielen bringt s.Oliver Würzburg auch den REWE Cup aus Nordrhein-Westfalen mit und bleibt damit in der Saisonvorbereitung weiter ungeschlagen. Im Endspiel des Vorbereitungsturniers von ProA-Ligist Phoenix Hagen setzten sich die Unterfranken am Sonntag mit 71:65 (33:43) gegen den easyCredit BBL-Konkurrenten FRAPORT SKYLINERS durch. Der Einzug ins Finale gelang durch einen 77:67-Erfolg am Samstagabend gegen die Gastgeber.

Dass es unter dem Strich ein erfolgreiches Wochenende war, unterstreicht die Tatsache, dass s.Oliver Würzburg in den beiden Spielen sechs von acht Vierteln teilweise deutlich gewinnen konnte. Im Halbfinale gegen Phoenix Hagen lagen die Wucherer-Schützlinge nach dem ersten Abschnitt mit 14:24 im Hintertreffen, agierten von diesem Zeitpunkt an aber mit deutlich höherer Konzentration und wiesen den Zweitligisten - unter anderem dank einer weiteren starken Vorstellung und 23 Punkten von Desi Rodriguez - am Ende noch zweistellig in die Schranken.

Im Endspiel gegen die Bundesliga-Nachbarn vom Main war es ein 7:0-Lauf der Frankfurter in der Schlussphase des zweiten Viertels, der zu einem 33:43-Rückstand von s.Oliver Würzburg zur Pause führte. Entscheidend war dabei die Trefferquote von draußen: Während die Hessen 80 Prozent ihrer Dreierversuche (8/10) im Korb versenkten, gelang das auf Würzburger Seite nur bei zwei von zehn Distanzwürfen. 

Das änderte sich dann aber mit zunehmender defensiver Intensität nach der Pause: Einfache Abschlüsse gab es im dritten und vierten Viertel für die Frankfurter so gut wie keine mehr, auch nicht von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Nur noch zwei von 14 Skyliners-Dreiern fanden ihr Ziel, und in der zweiten Halbzeit gelangen den Skyliners insgesamt nur 22 Punkte.

„Schon ab dem zweiten Viertel war unsere Intensität in der Verteidigung sehr ordentlich, in der zweiten Halbzeit waren wir auch wacher und konzentrierter“, sagte Wucherer nach dem Spiel: „In der aktuellen Phase der Vorbereitung ist es wichtig, sich langsam an das Niveau der BBL heranzutasten. Frankfurt ist traditionell ein Gegner, der immer hart spielt und über die Toughness kommt, insofern war das ein guter Test für uns. Dass im Angriff drei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel noch nicht alles klappt, ist auch klar. Es war gut, dass Aigars Skele zum ersten Mal mitspielen konnte. Jetzt warten wir noch auf unseren Spielmacher Luciano Parodi, der hoffentlich in den kommenden zehn Tagen ins Mannschaftstraining einsteigen kann.“

Im Würzburger Angriff klappte nach dem Seitenwechsel genug, um den Spielstand nach dem zweistelligen Rückstand bis zum Ende des dritten Viertels wieder auszugleichen (53:53). Im Schlussabschnitt blieb es - auch dank einer schwachen Frankfurter Freiwurfquote - bis zur 35. Minute eine absolut ausgeglichene Partie. 

Dann traf Craig Moller beim Spielstand von 58:59 aus Würzburger Sicht einen Dreier, und William Buford erhöhte mit einem Freiwurf nach technischem Foul auf 58:63. Näher als vier Zähler (63:67, 39. Minute) kamen die Hessen im Anschluss nicht mehr heran, so dass Würzburgs Kapitän Felix Hoffmann nach der Schlusssirene den REWE Cup in Empfang nehmen konnte.

„In der ersten Halbzeit lag es in erster Linie an Frankfurts Verteidigung, die wir so in der Saisonvorbereitung noch nicht gesehen hatten. Entscheidend war dann unsere Energieleistung in der zweiten Halbzeit, mit der wir das Spiel gedreht haben“, sagte Hoffmann hinterher: „Den Turniersieg und die Trophäe nehmen wir natürlich gerne mit. Es ist immer gut, Testspiele zu gewinnen, auch wenn es in der Vorbereitung in erster Linie darum geht, sich einzuspielen und zu lernen, was die Mitspieler können.“


FRAPORT SKYLINERS – s.Oliver Würzburg 65:71 (20:22, 23:11, 10:20, 12:18)

Für s.Oliver Würzburg spielten:
William Buford 14 Punkte/2 Dreier, Filip Stanic 13 (10 Rebounds), Craig Moller 10/2, Cameron Hunt 8 (4 Assists), Desi Rodriguez 7 (3 Steals), Nicolas Carvacho 6 (8 Rebounds), Aigars Skele 5/1, Julius Böhmer 4, Yulian Montero 2, Felix Hoffmann 2, Julian Albus, Alex King.


Phoenix Hagen – s.Oliver Würzburg 67:77 (24:14, 12:21, 17:22, 14:20)

Desi Rodriguez 23 Punkte/3 Dreier (7 Rebounds/4 Assists), Cameron Hunt 12/1 (6 Assists), Filip Stanic 8 (6 Rebounds), Alex King 7/1, Craig Moller 6 (6 Rebounds), Aigars Skele 6, Julian Albus 5/1, William Buford 4, Julius Böhmer 2, Felix Hoffmann 2, Nicolas Carvacho 2. 

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Foto: Heiko Becker