OFFENSIV-SPEKTAKEL BEI DER ENDSPIEL-GENERALPROBE

s.Oliver Würzburg hat am 29. Spieltag der easyCredit BBL eine Auswärtsniederlage hinnehmen müssen: Beim heimstarken Tabellenzweiten EWE Baskets Oldenburg hielten die Schützlinge von Headcoach Denis Wucherer lange mit, fanden in der entscheidenden Phase aber kein defensives Mittel gegen Rickey Paulding, der 28 Punkte erzielte und sieben Dreier versenkte. Nach einem Offensivspektakel unterlagen die Gäste vor 6.000 Zuschauern in der großen EWE Arena mit 93:109 (47:59). Auf Würzburger Seite trugen sich alle zehn eingesetzten Spieler in die Scorerliste ein, allen voran Devin Oliver mit 23 Punkten.

Der Tabellenzweite aus Oldenburg war ein durchaus passender Gegner für die Generalprobe vor dem ersten FIBA Europe Cup-Endspiel am kommenden Mittwoch auf Sardinien: „Sassari ist ähnlich wie Oldenburg extrem offensivstark, hat eine hohe Qualität und macht kaum Fehler“, sagte Denis Wucherer vor dem Sprungball am Samstag in Niedersachsen. Ihre offensiven Qualitäten zeigten die Oldenburger gleich in den ersten vier Spielminuten, als sie erst mehrfach erfolgreich zum Korb zogen und dann auch ihre ersten beiden Dreier versenkten: Beim Spielstand von 17:8 nahm Wucherer seine erste Auszeit. 

Von da an hielten seine Spieler intensiver dagegen und kamen auch offensiv besser ins Spiel. Top-Scorer Devin Oliver verkürzte durch neun Punkte in Folge auf 21:17 (7. Minute), ehe die Gastgeber bis zum Ende des ersten Viertels den Elf-Punkte-Abstand wieder herstellen konnten (30:19). Im zweiten Abschnitt änderte sich daran in einer weiterhin von starker Offensive geprägten Partie nicht viel. Weil die Oldenburger in den ersten 20 Minuten ihre Dreier deutlich besser trafen (47 Prozent) als die Gäste (30 Prozent), schwankte der Rückstand von s.Oliver Würzburg bis zur Pause immer im Bereich zwischen acht und 14 Punkten, und beim Spielstand von 59:47 aus Sicht der Gastgeber wurden die Seiten gewechselt.

Zu Beginn des dritten Viertels erhöhten Rickey Paulding und Vojdan Stojanowski auf 64:47, die höchste Führung der „Donnervögel“ im Spiel. Die Wucherer-Schützlinge zeigten sich davon völlig unbeeindruckt und reagierten mit ihrer besten Phase des Spiels: Gut fünf Minuten lang konnten die Hausherren mit Ausnahme eines Dreier von Nathan Boothe nicht aus dem Spiel heraus punkten, während die Spieler von s.Oliver Würzburg jetzt vor allem an der Dreierlinie ihren Rhythmus gefunden hatten: Sechs von neun Versuchen im dritten Viertel waren erfolgreich, drei davon durch Skyler Bowlin. Kurz vor Ende des dritten Abschnitts konnte Felix Hoffmann per Freiwurf auf 78:74 verkürzen, und die Partie war damit wieder völlig offen.

Dass die Aufholjagd im Schlussabschnitt nicht erfolgreich fortgesetzt werden konnte, lag in erster Linie an „Mister Oldenburg“: Rickey Paulding versenkte im vierten Viertel trotz hautenger Verteidigung vier Dreier und einen weiteren Sprungwurf mit den Zehenspitzen auf der Dreierlinie - zusammen mit dem danach fälligen Bonus-Freiwurf kam der 36-Jährige auf 15 Punkte in den letzten zehn Minuten. Trotzdem blieb s.Oliver Würzburg lange in Schlagdistanz - exakt gut drei Minuten vor der Schlusssirene war der Rückstand immer noch einstellig (99:90). Dann traf Paulding seinen siebten Dreier des Spiels, und Vojdan Stojanovski machte zwei Minuten vor dem Ende mit einem Korbleger zum 104:91 den Deckel auf den 14. Sieg im 15. Heimspiel der Niedersachsen.

FANREISE NACH SASSARI UND PUBLIC VIEWING BEI VA-Q-TEC

Nach einem freien Tag am Ostersonntag beginnt für s.Oliver Würzburg am Montag die Vorbereitung auf das erste der beiden wichtigsten Spiele der bisherigen Club-Geschichte: Im FIBA Europe Cup treten Wucherer und sein Team am Mittwoch um 20:30 Uhr zum ersten von zwei Endspielen bei Dinamo Sassari in Italien an. Das Würzburger Reiseland Take Offhat zum Preis von rund 400 Euro (ohne Eintrittskarte) eine Fanreise von Frankfurt über Mailand nach Sardinien inklusive Übernachtung im Teamhotel und Stadtrundfahrt in Mailand organisiert - Anmeldung und Fragen bitte per Mail an info[a]take-off.de. Bei der Firma va-Q-tec in der Alfred-Nobel-Straße 33 findet am Mittwochabend außerdem ein Public Viewing des Hinspiels auf Großbildleinwand statt.

Das Rückspiel um den Titel steigt dann am Mittwoch, den 1.Mai ab 17:00 Uhr in der Würzburger s.Oliver Arena, Eintrittskarten sind im Online-Shop seit Donnerstag erhältlich. Dauerkarten-Abonenten haben bis Ostermontag um Mitternacht Zeit, sich online ihre gewohnten Plätze zu sichern. 

 

EWE BASKETS OLDENBURG - S.OLIVER WÜRZBURG 109:93 (30:19, 29:28, 21:27, 29:19) 

Für s.Oliver Würzburg spielten: 
Devin Oliver 23 Punkte/4 Dreier, Cameron Wells 15/1 (7 Assists), Mike Morrison 14, Xavier Cooks 12/1, Skyler Bowlin 11/3, Brad Lösing 5/1, Joshua Obiesie 5/1, Florian Koch 4, Felix Hoffmann 2, Gabriel Olaseni 2.

Top-Performer Oldenburg: 
Rickey Paulding 28/7 (3 Steals), Will Cummings 20/1 (5 Assists), Vojdan Stojanovski 14/2, Nathan Boothe 14/1 (9 Rebounds/3 Steals), Rasid Mahalbasic 10 (10 Rebounds/10 Assists). 


Key Stats
Ballverluste: Würzburg 12 - Oldenburg 7 
Fastbreak-Punkte: Würzburg 9 - Oldenburg 16 
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 4 - Oldenburg 16 

 

STIMMEN ZUM SPIEL

Devin Oliver, s.Oliver Würzburg: 
„Wir wussten, dass das heute ein schwieriges Spiel gegen einen starken Gegner sein würde. Wir hatten zu viele Ballverluste, dadurch ist Oldenburg ins Laufen gekommen. Wir müssen das schnell abhaken, denn wir haben ein sehr wichtiges Spiel im FIBA Europe Cup-Finale am Mittwoch in Sassari. Wir wollen ein gutes Ergebnis im Hinspiel holen und dann eine Woche später hoffentlich zuhause den Titel gewinnen. Wir spielen im Moment wirklich guten Basketball. Natürlich ist unser Programm in den nächsten Wochen sehr hart, aber wenn wir mit Selbstvertrauen in die Spiele gehen und als Team weiter so gut zusammenspielen, können wir den Europe Cup gewinnen und in der Bundesliga die Playoffs erreichen.“ 

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg: 
„Gratulation an Oldenburg zum verdienten Sieg. Wir hätten mehr Energie in der Verteidigung nötig gehabt, um heute eine Chance auf den Sieg zu bekommen. In der entscheidenden Phase des Spiels hat Rickey Paulding übernommen und insgesamt sieben von zehn Dreiern getroffen, obwohl das alles schwere Würfe waren. Jordan Hulls war zuletzt müde, deswegen habe ich ihn heute im Hinblick auf das Endspiel im FIBA Europe Cup am Mittwoch geschont.“ 

Mladen Drijencic, Headcoach EWE Baskets Oldenburg: 
„Vielen Dank für die Glückwünsche und Gratulation zum Einzug in ein europäisches Finale. Das war heute ein schönes Spiel für die Zuschauer, aber ein Trainer mag das weniger. Beide Teams hatten den Fokus auf der Offensive. Wir haben unsere Mannschaft ermahnt physischer zu spielen, haben dann aber schnell Pfiffe bekommen. Rickey hat ein unglaubliches Spiel gemacht. Viele Jahre gab es kein Triple-Double, Rasid hat es zum zweiten Mal in einer Saison geschafft. Ich habe die letzte Auszeit genommen, damit Rasid die Chance auf diese verdiente Marke hat.“

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Oldenburg - Würzburg

Foto: Ulf Duda