s.Oliver Baskets verkaufen sich teuer im Audi-Dome

Die Serie hat gehalten: Auch im achten Pflichtspiel zwischen dem FC Bayern München und den s.Oliver Baskets behielt nach einer spannenden Partie die Heimmannschaft die Oberhand.

Die Serie hat gehalten: Auch im achten Pflichtspiel zwischen dem FC Bayern München und den s.Oliver Baskets behielt nach einer spannenden Partie die Heimmannschaft die Oberhand. Zur Halbzeit lagen die Würzburger in dem mit 6.700 Zuschauern ausverkauften Audi-Dome mit 46:38 überraschend deutlich vorne.

Foto: Hepner

Nach der Pause drehten die Hausherren mit aggressiver Defense und konsequenter Reboundarbeit das Spitzenspiel des 23. Spieltags der Beko BBL und gewannen am Ende knapp mit 80:75. Top-Scorer des Spiels waren Baskets-Spielmacher Mike Lenzly und der Münchner Chevon Troutman mit jeweils 16 Punkten.

Für den FC Bayern war es der elfte Sieg in den letzten zwölf Liga-Spielen, unter Trainer Svetislav Pesic sind sie zuhause noch ungeschlagen. Ehe es soweit war, musste der Tabellenzweite und Pokal-Halbfinalist aber lange zittern. In der ersten Halbzeit waren es über weite Strecken die Gäste aus Unterfranken, die das Geschehen im Audi-Dome bestimmten.

Angeführt von Mike Lenzly, der seine 16 Punkte komplett vor der Pause erzielte und dabei ohne Fehlwurf blieb (4 von 4 Dreier), lieferten die s.Oliver Baskets in der ersten Halbzeit einen starken Auftritt ab. In der Anfangsphase verschafften sich die Gäste dabei vor allem durch ihre starke Trefferquote aus der Distanz Respekt: 5 der ersten 7 Dreierversuche waren drin. Zweimal Lenzly, zweimal Dwayne Anderson und einmal John Little trafen in den ersten gut 8 Spielminuten von jenseits der 6,75-Meter-Linie und sorgten so für eine knappe Würzburger Führung nach den ersten zehn Minuten.

Im zweiten Viertel klappte dann auch das besser, was Marcel Schröder schon in der ersten Auszeit nach 5 Minuten von seinen Jungs gefordert hatte: Die Konzentration und Aggressivität in der Verteidigung war da, die Baskets setzten sich Punkt um Punkt ab. In der 16. Minute traf Lenzly seinen vierten Dreier zum 31:40, kurz vor dem Seitenwechsel brachte Jason Boone beim Dunk die Korbanlage zum Erzittern und holte dadurch kurzfristig sogar eine zweistellige Führung (36:46). Beim Spielstand von 38:46 ging es in die Kabine, in der auf Bayernseite durch Trainer-Legende Svetislav Pesic offenbar vor allem die Verteidigung und die Reboundarbeit angesprochen wurde.

Denn nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gastgeber von Minute zu Minute aggressiver in der Verteidigung und griffen auch bei den Abprallern beherzter zu: Während sich die s.Oliver Baskets in der zweiten Halbzeit nur 19 Rebounds greifen konnten, waren es bei den Bayern 29. Entscheidend waren dabei die 12 Münchner Rebounds am offensiven Brett, die vielen zweiten Chancen nutzten sie immer wieder, um ihren Rückstand zu verkürzen.

Ganze fünf Punkte gelangen den Gästen in den ersten sechseinhalb Minuten des 3. Viertels, die Bayern kamen in dieser Zeit auf 47:51 heran. Nach einem Korbleger von Oliver Clay zum 49:55 aus Bayernsicht legte dann Nationalspieler Jan-Hendrik Jagla mit zwei Dreiern und dazwischen zwei Freiwürfen im Alleingang einen 8:0-Lauf hin, der der Pesic-Truppe die erste Führung in der zweiten Halbzeit brachte (57:55, 29. Minute). Das 3. Viertel endete mit vier Würzburger Punkten durch Oliver Clay und Maurice Stuckey, beim Spielstand von 57:59 ging es in die letzte Viertelpause.

Auch im finalen Spielabschnitt blieb das bayerisch-unterfränkische Derby eine intensive und spannende Angelegenheit, die Führung sollte bis zum Schluss noch sieben Mal wechseln. Beim Spielstand von 63:62 für die Bayern waren es Dwayne Anderson mit zwei Sprungwürfen und Jason Boone mit einem Drei-Punkt-Spiel (Korbleger und Bonusfreiwurf), die die Würzburger knapp vier Minuten vor Schluss wieder mit 63:69 in Führung brachten.

Dann waren die Münchner ihrerseits mit einem 7:0-Lauf am Zug: Center Jared Homan holte knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene mit zwei erfolgreichen Freiwürfen zum 70:69 die Führung für die Basketball-Bayern zurück. Auf der anderen Seite traf Jason Boone zum 70:71. Dann die entscheidende Phase des Spiels: Einem Dreier vom Ex-Würzburger Demond Greene zum 73:71 folgte ein Fehlwurf auf der anderen Seite durch John Little. Chevon Troutman wurde im anschließenden Angriff gefoult und traf einen Freiwurf zum 74:71.

Den zweiten setzte er daneben, im Kampf um den Rebound ging der Ball ins Aus. Die Schiedsrichter entschieden auf Ballbesitz für die Bayern, und Troutman nutzte diesen eine Minute vor Schluss per Korbleger zum 76:71. Spätestens nach einem Dreier von Brandon Thomas zum 79:71 war die Partie dann entschieden, John Little und LaMont McIntosh konnten in den letzten Sekunden den Rückstand noch auf 80:75 verkürzen.

Trotz der Niederlage bleiben die s.Oliver Baskets vorerst auf Rang acht der Tabelle. Am kommenden Wochenende folgt ein weiteres schweres Auswärtsspiel beim Tabellenvierten EWE Baskets Oldenburg, ehe die Würzburger am 2. März um 17 Uhr den direkten Playoff-Konkurrenten Phoenix Hagen in der s.Oliver Arena zu Gast haben.

Stimmen zum Spiel:

s.Oliver Baskets – Headcoach Marcel Schröder:
„Der FC Bayern München ist zurzeit das Maß der Dinge in der Liga. Für uns war es ein sehr schweres Spiel. Wir haben schon über die gesamte Saison mit unglaublichem Verletzungspech zu kämpfen und haben vor dem Spiel mit Jimmy McKinney und Osiris eldridge zwei weitere Spieler wahrscheinlich für mehrere Wochen durch Verletzungen verloren. Ich bin sehr stolz darauf, wie die übrigen Spieler trotz dieser Umstände heute gekämpft haben. Vor dem Spiel hätte es uns wohl keiner zugetraut, dass wir das Spiel so lange so offen halten. Die Mannschaft war bereit, von der ersten bis zur letzten Sekunde zu kämpfen. In der Schlussphase haben die Bayern dann die entscheidenden und wichtigen Plays gemacht und deshalb am Ende auch verdient gewonnen.“

FC Bayern München – Headcoach Svetislav Pesic:
„Marcel Schröder kann stolz auf sein Team sein. Das Spiel war voller Emotionen und sehr aggressiv. Beide Mannschaften haben heute ein Kompliment verdient. Wir haben 80 Punkte gemacht, wenn wir bis zum Ende der Saison immer 80 Punkte machen, dann werden wir Meister. Würzburg kämpft um die Playoffs, sie haben eine exzellente Defense mit einem Konzept und viel Athletik. Wir haben in der ersten Halbzeit 46 Punkte in unserer eigenen Halle zugelassen, ohne Defense kann man aber im modernen Basketball keine Spiele gewinnen. Ein Grund für unseren Sieg war, dass wir in der zweiten Halbzeit Mike Lenzly unter Kontrolle bekommen und angefangen haben, Basketball zu spielen. Entscheidend waren auch die 15 Offensiv-Rebounds, die wir geholt haben.“

FC Bayern München – s.Oliver Baskets 80:75 (21:23, 17:23, 19:13, 23:16)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Mike Lenzly 16 Punkte/4 Dreier, Dwayne Anderson 14/2 (8 Rebounds/4 Assists/3 Steals/2 Blocks), Jason Boone 10, John Little 10/2, Oliver Clay 6, LaMont McIntosh 6, Alex King 5/1, Maurice Stuckey 4, Chris McNaughton 4.

München:
Troutman 16 (9 Rebounds), Thomas 14/3, Homan 13 (9 Rebounds), Hamann 9, Rice 9 (7 Assists/3 Steals), Jagla 8/2, Greene 6/2, Roberts 3, Benzing 2, Halperin.

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