Schwache zweite Halbzeit zum Jahresabschluss

Mit einer schwachen zweiten Halbzeit und einer 75:79-Heimniederlage gegen die Neckar RIESEN Ludwigsburg haben sich die s.Oliver Baskets am 16. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga aus ihrem erfolgreichen Jahr 2012 verabschiedet. Auch ein zwischenzeitlicher 13-Punkte-Vorsprung reichte dem Tabellenneunten nicht zum achten Saisonsieg, der für den Sprung auf Playoff-Rang acht und für einen zufriedenstellenden Jahresabschluss gesorgt hätte.

Die s.Oliver Baskets gehen nach einer 75:79-Niederlage gegen Ludwigsburg als Tabellenneunter ins neue Jahr


Mit einer schwachen zweiten Halbzeit und einer 75:79-Heimniederlage gegen die Neckar RIESEN Ludwigsburg haben sich die s.Oliver Baskets am 16. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga aus ihrem erfolgreichen Jahr 2012 verabschiedet (FOTO: Heiko Becker). Auch ein zwischenzeitlicher 13-Punkte-Vorsprung reichte dem Tabellenneunten nicht zum achten Saisonsieg, der für den Sprung auf Playoff-Rang acht und für einen zufriedenstellenden Jahresabschluss gesorgt hätte.

Topscorer der Begegnung war Würzburgs LaMont McIntosh mit 17 Punkten. Auch seine Teamkollegen Jimmy McKinney (13), Alex King (10) und Dwayne Anderson (10) steuerten eine zweistellige Ausbeute bei. Auf Seiten der Gäste erzielten gleich fünf Spieler 11 oder mehr Zähler.

Unter den Augen des früheren Würzburgers und Ex-Nationalspielers Robert Garrett zeigten die s.Oliver Baskets zum Jahresabschluss zwei unterschiedliche Halbzeiten. Zum Auftakt bekam „Robse“ von Jason Boone nach schönem Anspiel von Courtney Pigram die Auftaktführung der Gastgeber zu sehen. Das Schlusslicht aus Ludwigsburg und speziell Center John Turek hielten jedoch von Beginn an dagegen und setzten sich nach vier Spielminuten durch einen Distanztreffer ihres Kapitäns Wayne Bernard auf 8:12 ab.

Alex King und Jimmy McKinney hatten jedoch die passende Antwort parat und versenkten das Spielgerät ihrerseits von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum Ausgleich (14:14, 6. Spielminute). In den letzten beiden Minuten des Auftaktviertels konnten sich die Unterfranken nach einem Dreier von LaMont McIntosh und direkt folgenden Punkten durch Jason Boone wieder leicht zum 26:23 nach vorne schieben, bevor sie im zweiten Abschnitt ihre stärkste Phase des Abends zeigten.

Gerade zweieinhalb Minuten benötigten die Hausherren im zweiten Viertel, um den Spielstand nach einem 7:2-Lauf auf 33:25 zu erhöhen. Auch in der Defensive lief es bei den Vorzeigeverteidigern der Beko BBL zumindest in dieser Phase des Spiels nach Plan. Nach dem punktereichen Anfangsabschnitt ließen die Gastgeber bis zur Halbzeit in gewohnter Manier noch ein Dutzend gegnerische Punkte zu, wobei die Schwaben 8 davon in den letzten dreieinhalb Minuten vor dem Seitenwechsel erzielten.

Erst gut eine Minute vor der Halbzeit beendete Jimmy McKinney per Dreier den 8:0-Lauf der Barockstädter, bevor er noch einmal zum scheinbar beruhigenden 46:35 Halbzeitstand nachlegte. „Das hat ganz gut ausgesehen, da wird wohl nichts mehr passieren“, lautete die Prognose von Robert Garrett in der Halbzeitpause.

Aber die s.Oliver Baskets schienen in der Kabine einen Schlummertrunk zu sich genommen zu haben: Fünf Minuten nach Beginn des dritten Viertels warteten die 3.140 Zuschauer in der erneut ausverkauften s.Oliver Arena noch immer auf die ersten Punkte ihrer Mannschaft in Halbzeit zwei.

Die Gäste nutzten den verschlafenen Start der Hausherren mit einem 11:0-Lauf und glichen in der 25. Spielminute – nach dem bisherigen Spielverlauf völlig unerwartet - den Spielstand auf 46:46 aus. Insgesamt mit 11:20 ging das dritte Viertel völlig verdient an die engagiert kämpfenden Schwaben, nur ein Dreier von Alex King mit der Schlusssirene machte den Würzburger Fans Hoffnung auf einen besseren Schlussabschnitt.

Doch weit gefehlt, denn nun kam Ludwigsburgs Topscorer Kammron Taylor immer besser in Fahrt, während in der unterfränkischen Offensive fast nur noch LaMont McIntosh Gefahr ausstrahlte. So setzten sich die Neckar RIESEN bis zur 36. Spielminute Punkt um Punkt auf 65:71 ab.

Noch ein letztes Mal bäumten sich die Baskets gegen die drohende Heimniederlage auf: Jason Boone mit einem Dreipunktspiel, gefolgt von einem spektakulären Alley Oop-Anspiel von Jimmy McKinney auf Dwayne Anderson und plötzlich waren die Hausherren zweieinhalb Minuten vor dem Ende wieder auf 70:71 dran.

Die erneute Hoffnung der Zuschauer auf einen Sieg währte allerdings nur kurz, denn ausgerechnet in den beiden spielentscheidenden Schlussminuten schraubten die s.Oliver Baskets ihre Ballverluststatistik weiter nach oben und verschenkten ihre Angriffsmöglichkeiten unnötig.

Beim Spielstand von 70:75 sollte die Begegnung in der letzten Spielminute an den Freiwurflinien auf beiden Seiten des Spielfelds entschieden werden. Und auch hier zeigten Ex-Würzburger Ivan Elliott, Nationalspieler Lucca Staiger und Kapitän Wayne Bernard die deutlich besseren Nerven als ihre Gegenüber Dwayne Anderson, Alex King und Courtney Pigram.

Die entscheidenden Freiwürfe traf ausgerechnet Elliott bei seinem ersten Gastauftritt an alter Wirkungsstätte 5,3 Sekunden vor Schluss zum Endstand von 75:79, und Cheftrainer Steven Key und sein Team konnten letztlich mit einem verdienten Auswärtssieg im Gepäck die Heimreise antreten.

Text: Michael Will


Stimmen zum Spiel


s.Oliver Baskets – Headcoach Marcel Schröder:
„Es war eine tolle Energieleistung der Ludwigsburger. Was bei ihnen gut war, hat bei uns heute gefehlt. Wir hatten nicht die richtige Intensität, vor allem in der Verteidigung. Wir hatten gewarnt, dass das kein einfaches Spiel wird und dass wir genauso fokussiert und intensiv spielen müssen wie gegen Berlin. Das ist uns aber defensiv in keiner Phase gelungen. In der ersten Halbzeit wurde das noch dadurch kaschiert, dass wir im Angriff gut gespielt haben. Am Ende war es ein enges Spiel, das ist dann immer auch Glückssache. Wir müssen uns die Niederlage aber selbst ankreiden. In der zweiten Halbzeit wurde unsere Ausführung im Angriff immer schlechter mit insgesamt 21 Ballverlusten, und Ludwigsburg kam immer wieder zu freien Würfen oder an die Freiwurflinie.“


Neckar RIESEN Ludwigsburg – Headcoach Steven Key:
„Ich bin sehr froh, dass meine Mannschaft nach zwei Heimspielen, in denen wir nicht gut ausgesehen haben, irgendwie die Energie wiedergefunden hat. Wir haben in einer schwierigen Situation mit viel Herz und Energie gespielt, ich bin stolz auf das Team. Wir wollten mehr Rebounds holen als Würzburg, das haben wir nicht geschafft. Wir haben aber in anderen Bereichen so gut gekämpft, dass uns das am Ende nicht weh getan hat. Wir haben als Mannschaft gespielt und gewonnen.“


s.Oliver Baskets – Neckar RIESEN Ludwigsburg 75:79 (26:23, 20:12, 11:20, 18:24)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
LaMont McIntosh 17 Punkte/3 Dreier, Jimmy McKinney 13/3, Dwayne Anderson 10/1 (8 Rebounds), Alex King 10/2, Jason Boone 9, Chris McNaughton 8, Courtney Pigram 6 (5 Assists), Oliver Clay 2, Maurice Stuckey, Christoph Henneberger.

Ludwigsburg:
Taylor 14/2, Staiger 12/3, Turek 12 (7 Rebounds), Elliott 11/3, Jackson 11/3, Bernard 9/1, Weaver 6, Weber 4, Koch.

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