Sensationssieg gegen den Top-Favoriten

Was für ein EuroCup-Abend in der ausverkauften s.Oliver-Arena. Vor 3.000 Zuschauern in ihrer „Turnhölle“ ist den s.Oliver Baskets am Mittwoch die Revanche für die deutliche Hinspiel-Niederlage gegen Valencia Basket geglückt: Durch den 89:82-Sieg nach einem spannenden und hart umkämpften Spiel haben die Würzburger weiter alle Chancen auf den Einzug in die „Top 16“ des zweithöchsten europäischen Wettbewerbs.

3.000 Zuschauer feiern beim 89:82 in der s.Oliver-Arena ein Basketball-Fest

Was für ein EuroCup-Abend in der ausverkauften s.Oliver-Arena. Vor 3.000 Zuschauern in ihrer „Turnhölle“ ist den s.Oliver Baskets am Mittwoch die Revanche für die deutliche Hinspiel-Niederlage gegen Valencia Basket geglückt: Durch den 89:82-Sieg nach einem spannenden und hart umkämpften Spiel haben die Würzburger weiter alle Chancen auf den Einzug in die „Top 16“ des zweithöchsten europäischen Wettbewerbs.

Alle neun eingesetzten Baskets-Akteure trugen sich in die Scorerliste ein, beste Werfer der Hausherren waren Jimmy McKinney (21 Punkte/3 Dreier), Dwayne Anderson (17/3) und Oliver Clay (11). Für den letztjährigen EuroCup-Finalisten aus Spanien trafen Rafa Martinez (20), Justin Doellman (17) und Bojan Dubljevic (17) zweistellig.

„Wir hatten nach den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Woche etwas zu beweisen. Das Team hat heute die richtige Antwort gegeben, alle haben gekämpft und zu diesem Sieg beigetragen. Die Jungs haben in den letzten Tagen im Training sehr hart gearbeitet, um aus dem Loch herauszukommen. Es war heute nur ein Sieg, aber gegen so einen Gegner natürlich ein Ausrufezeichen“, sagte s.Oliver Baskets Headcoach Marcel Schröder nach der Partie.

Von der ersten Sekunde an zeigten seine Spieler dem EuroCup-Mitfavoriten, dass sie auf Wiedergutmachung für die Ergebnisse der letzten Wochen aus waren. Voll konzentriert in der Verteidigung und endlich auch wieder mit Selbstvertrauen im Angriff machten Jason Boone und Co. den Spaniern das Leben schwer. Nach einem Dreier von Alex King zum Auftakt war es der Baskets-Center, der in den ersten Minuten mit 6 Punkten in Folge die Akzente setzte. Bei Valencia hielt vor allem Rafa Martinez, der 11 seiner 20 Punkte im ersten Viertel erzielte, dagegen.

Das Viertel endete, wie es begonnen hatte: Ben Jacobson traf einen Dreier zum 20:20. Den zweiten Spielabschnitt eröffnete wieder Alex King mit einem Distanzwurf zum 23:20, den Bojan Dubljevic, nach den Ausfällen von Vitor Faverani und Serhij Lishchuk der letzte verbliebene Center der Iberer, ebenfalls mit einem Dreier beantwortete.

Zum ersten Mal richtig laut wurde es in der Halle, als sich Publikumsliebling Christoph „Brazzo“ Henneberger von jenseits der 6,75-Meter-Linie in die Scorerliste eintrug und mit seinem Treffer zum 29:25 die höchste Würzburger Führung in der ersten Halbzeit herauswarf.

Danach war es vor allem Justin Doellman, der für Gefahr und Punkte sorgte. Der US-Amerikaner in Reihen der Spanier, vor Wochenfrist mit 31 Punkten gegen die s.Oliver Baskets, erzielte 13 Zähler vor der Pause, darunter den Sprungwurf mit Brett zum 33:39 – die höchste Führung der Gäste im gesamten Spiel.

„Euro-Dwayne“ Anderson hielt dagegen, machte 7 Punkte in Folge und traf seinen ersten Dreier zur 38:41-Halbzeitführung. Die Treffsicherheit aus der Distanz war in diesem Spiel einer der entscheidenden Faktoren: In den ersten 20 Minuten trafen die Würzburger 5 von 8 Dreierversuchen (63 Prozent), am Ende waren es 13 von 23 (57 Prozent), während die Spanier nur eine 30-prozentige Quote (6 von 20) vorzuweisen hatten.

"Wir gehen immer mit Selbstvertrauen ins Spiel, heute konnten wir es endlich wieder zeigen. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben nach den Niederlagen weiter hart gearbeitet und konnten heute wieder beweisen, was wir drauf haben. Die Fans haben uns auch wieder viel Energie gegeben. Schlüssel zum Sieg war unsere Verteidigung“, sagte Alex King.

Auch das dritte Viertel begann wie die beiden ersten: Mit einem erfolgreichen Würzburger Drei-Punkte-Wurf, dieses Mal durch Jimmy McKinney, der 19 seiner 21 Punkte nach der Pause erzielte, zum 41:41. Danach waren es zunächst die Spanier, die das Geschehen diktierten, nach 25 Minuten lagen sie wieder mit 43:49 vorne.

Die Aufholjagd der s.Oliver Baskets leitete Jimmy McKinney mit einem Korbleger ein. Für die erste Würzburger Führung der zweiten Halbzeit sorgte Dwayne Anderson, der nach einem Ballgewinn von Alex King den Ball zum 55:52 mit Wucht in den spanischen Korb stopfte.

Mit einem 9:2-Lauf, gekrönt durch ein Tip-In von Oliver Clay, holten sich die s.Oliver Baskets eine 8-Punkte-Führung (62:54), ehe Doellman und Rafa Martinez noch vor der letzten Viertelpause auf 62:58 verkürzten.

Der letzte Spielabschnitt begann nicht nur mit einem, sondern gleich mit zwei Würzburger Dreiern, beide durch Jimmy McKinney. Dann erhöhte John Little nach Alley-Oop-Anspiel von Ben Jacobson mit einer spektakulären Flugeinlage auf 70:60, Jacobson legte per Dreier nach, und die Baskets schienen beim Spielstand von 73:61 in der 33. Minute fast schon auf der Siegerstraße.

Der 12-Punkte-Vorsprung hatte knapp vier Minuten Bestand: Bojan Dubljevic, Chris Quinn und Thomas Kelati waren die Hauptprotagonisten bei einem 14:2-Zwischenspurt der Gäste zum 75:75. Exakt 3:47 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen, und es folgte die entscheidende Phase der Begegnung. Die s.Oliver Baskets erhöhten noch einmal die Intensität in der Verteidigung, ließen drei Minuten lang keinen einzigen Punkt der Spanier zu und legten einen 8:0-Lauf hin, nach dem endgültig die Sensation in der Luft lag.

„Valencia hatte am Wochenende ein schweres Spiel gegen Barcelona und musste reisen, wir waren heute vielleicht die frischere Mannschaft. Diese Energie haben wir genutzt, um in der Schlussphase die entscheidenden Stops in der Verteidigung zu bekommen“, sagte Marcel Schröder.

Exakt 60 Sekunden vor der Schlusssirene traf Alex King einen Freiwurf zum 83:75. Einen Korbleger von Pau Ribas beantwortete Jimmy McKinney (14 Punkte im 4. Viertel) mit einem Sprungwurf zum 85:77, dann kamen die Iberer durch einen Dreier von Thomas Kelati noch einmal auf fünf Punkte heran (85:80). In den letzten 40 Sekunden brachte Jimmy McKinney den sensationellen Sieg gegen eine europäische Spitzenmannschaft durch vier Treffer von der Freiwurflinie über die Zeit.

Durch den Zweiten Sieg im vierten Spiel liegen die Baskets hinter Valencia (3 Siege, 1 Niederlage) und Banvit BK Bandirma (3/1) in Lauerstellung auf Platz drei der Tabelle der Gruppe D und haben weiter alle Chancen, in die "TOP16" einzuziehen. Weiter geht es für die s.Oliver Baskets am Sonntag um 15 Uhr mit dem Beko BBL-Auswärtsspiel bei den FRAPORT Skyliners, zum dem das Team von fünf voll besetzten Fanbussen und zahlreichen weiteren Fans begleitet wird. Im Anschluss reist die Mannschaft zum letzten EuroCup-Auswärtsspiel nach Mariupol in die Ukraine.

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Jimmy McKinney 21 Punkte/3 Dreier, Dwayne Anderson 17/3, Oliver Clay 11, Jason Boone 9 (7 Rebounds), Alex King 7/2, Maurice Stuckey 6/2, Ben Jacobson 6/2 (7 Assists), John Little 5, LaMont Mcintosh 4, Christoph Henneberger 3/1.

Valencia Basket Club:
Martinez 20/1, Doellman 17, Dubljevic 17/1, Ribas 9, Kelati 8/2, Quinn 6/1, San Miguel 3/1, Keselj 2, Pietrus.

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