STÄRKSTE OFFENSIVE DER LIGA NICHT ZU STOPPEN

Trotz einer erneut couragierten Leistung in stark ersatzgeschwächter Formation gab es nichts zu holen für s.Oliver Würzburg: Beim Tabellendritten EWE Baskets Oldenburg mussten sich die Unterfranken am 15. Spieltag der easyCredit BBL mit 84:124 (41:64) deutlich geschlagen geben. Die Gastgeber spielten ihre Qualitäten als offensivstärkstes Team der Liga von Beginn an voll aus, trafen über die gesamte Spielzeit hochprozentig aus der Distanz und sorgten bereits frühzeitig für die Entscheidung. 

„Wir mussten damit rechnen, dass es in unserer Besetzung gegen eine gute Mannschaft wie Oldenburg schwer werden würde“, sagte Headcoach Denis Wucherer hinterher: „Sie sind einfach zu tief besetzt, zu groß, zu erfahren und waren vor allem zu ausgeruht, um nicht mit einem sehr guten Gameplan gegen unsere Mannschaft anzutreten.“ Topscorer der Partie war Oldenburgs Scharfschütze Keith Hornsby, der an seinem 29. Geburtstag 31 Punkte erzielte. Auf Würzburger Seite trafen Jonas Weitzel (16 Punkte), Joshua Obiesie (13), Florian Koch (12) und Cameron Hunt (11) zweistellig. 

Anders als sechs Tage zuvor beim EuroLeague-Teilnehmer in Berlin, der 48 Stunden vorher noch in Spanien gespielt hatte, trafen die Wucherer-Schützlinge in Oldenburg auf ein Team mit frischen Beinen und einer Woche Zeit zur Vorbereitung auf den durch die vielen Ausfälle auf den großen Positionen erzwungenen „Small Ball“ ihrer Gäste. Die Niedersachsen nutzten ihre körperliche Überlegenheit in Korbnähe immer wieder konsequent aus und spielten im Angriff mit viel Tempo und dem Selbstvertrauen von acht Siegen in Serie. 

s.Oliver Würzburg kam dagegen zunächst nicht zu guten Abschlüssen und traf den ersten Wurf aus dem Spiel heraus erst in der 3. Minute - ein Korbleger von Jonas Weitzel zum Spielstand von 9:4. Im Gegenzug erzielte „Mr. Oldenburg“ Rickey Paulding in seinem 527. BBL-Spiel (alle für die EWE Baskets) seinen 2.500 Treffer aus dem Feld und erhöhte mit dem fälligen Bonusfreiwurf auf 12:4. 

Ab diesem Zeitpunkt lief es auch auf Würzburger Seite im Angriff besser, so dass die Gastgeber ihren Vorsprung zunächst nicht weiter ausbauen konnten. Allerdings gelang es den Gästen auch nicht, den Spielfluss der Oldenburger entscheidend zu stören - die Hausherren trafen im ersten Viertel acht von neun Würfen aus dem Zweierbereich und dazu fünf Dreier, so dass sie mit einer knapp zweistelligen Führung in die erste Viertelpause gehen konnten (34:23). 

14:0-LAUF IM ZWEITEN VIERTEL BEDEUTET DIE VORENTSCHEIDUNG 

Die ersten sechs Minuten des zweiten Viertels konnte s.Oliver Würzburg dann wieder absolut ausgeglichen gestalten - vor allem dank vier erfolgreicher Drei-Punkte-Würfe von Alex King, Joshua Obiesie und Cameron Hunt, der den Spielstand mit seinem dritten Dreier der Partie in der 16. Minute auf 50:39 stellte. In den letzten vier Minuten vor dem Seitenwechsel legten die Gastgeber dann aber nicht nur in der Verteidigung zu, sondern blieben im Angriff weiter voll auf dem Gaspedal und sorgten mit einem 14:0-Lauf für die Vorentscheidung - beim Spielstand von 64:41 ging es in die Kabinen. 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zogen die Niedersachsen zunächst weiter davon (71:43, 22. Minute). Die Gäste steckten aber noch lange nicht auf und hielten in dieser Phase vor allem dank zehn Punkten von Florian Koch weiter dagegen. Tyson Ward vollendete einen 13:2-Lauf der Unterfranken mit einem Highlight-Dunk zum Stand von 73:56 in der 25. Minute, nach einer Auszeit übernahmen die Oldenburger aber schnell wieder die Kontrolle und zogen auf dem Weg zu einem Start-Ziel-Sieg bis zum Ende des dritten Viertels wieder deutlich auf 91:64 davon. 

Damit stand der Ausgang des Spiels endgültig fest, und Oldenburg konnte seinen Vorsprung im Schlussabschnitt noch auf vierzig Zähler ausbauen. Die Marke von hundert Punkten wurde bereits in der 34. Minute durch einen der acht Dreier geknackt, die Keith Hornsby an diesem Abend versenkte. „Wenn ihre starken Werfer so gut treffen wie heute, kann es auch mal so ein hohes Ergebnis werden“, sagte Denis Wucherer. 


STATISTIKEN UND STIMMEN ZUM SPIEL

EWE BASKETS OLDENBURG - S.OLIVER WÜRZBURG 124:84 (34:23, 30:18, 27:23, 33:20) 

Für s.Oliver Würzburg spielten: 
Jonas Weitzel 16 Punkte, Joshua Obiesie 13/1 Dreier (5 Assists), Florian Koch 13/1, Cameron Hunt 11/3 (7 Assists), Nils Haßfurther 8, Felix Hoffmann 7/1 (5 Rebounds), Tyson Ward 7, Julius Böhmer 4, Alex King 3/1, Julian Albus 3, Elijah Ndi. 

Top-Performer Oldenburg: 
Keith Hornsby 31/8, Rickey Paulding 18/2, Sebastian Herrera 14/1, Philipp Pressey13/1, Nathan Boothe 12/2. 


Key Stats
Dreierquote:
Würzburg 39 Prozent (7 von 18) - Oldenburg 56 Prozent (18 von 32)
Rebounds: Würzburg 24 - Oldenburg 35 
Ballgewinne: Würzburg 6 - Oldenburg 13 
Fastbreak-Punkte: Würzburg 6 - Oldenburg 21 


Joshua Obiesie, s.Oliver Würzburg: 
„Es kann im Basketball passieren, dass man mit vierzig Punkten verliert. Wir sind jung, müssen auf diesem Spiel aufbauen und weitermachen. Ich versuche auf dem Feld immer mein Bestes zu geben, Energie zu bringen und der Mannschaft zu helfen. Wir spielen schon am Mittwoch zuhause gegen Bayern München. Auch da brauchen wir wieder viel Energie, müssen uns gut vorbereiten und bereit sein, wenn wir eine Chance haben wollen.“ 


Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg: 
„Glückwunsch zur Vertragsverlängerung und zum Sieg an Coach Drijencic. Wir mussten damit rechnen, dass es für uns in der momentanen Besetzung gegen eine gute Mannschaft wie Oldenburg sehr schwer werden würde. Sie sind einfach zu tief besetzt, zu groß, zu erfahren und waren vor allem zu ausgeruht, um nicht mit einem sehr guten Gameplan gegen unsere Mannschaft anzutreten. Und dann kann es eben auch einmal so ein hohes Ergebnis werden, vor allem, wenn ihre starken Werfer so gut treffen wie heute.“ 


Mladen Drijenic, Headcoach EWE Baskets Oldenburg: 
„Offensive Spielfreude wie heute mit 32 Assists sieht man gerne. Wir haben den Ball gut bewegt und auch auf unterschiedlichste Verteidigungsvarianten gut reagiert. Außerdem haben wir schnell in unseren Rhythmus gefunden, der ausgelegt war auf die Kontrolle des Pick-and-Roll. In den Eins-gegen-Eins-Situationen müssen wir noch besser werden. Das war heute aber eine gute Generalprobe für unsere nächsten beiden Spiele gegen Ludwigsburg und Hamburg.“ 

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Joshi

Foto: Heiko Becker