Ulm gewinnt das erste Halbfinale mit 77:65

Das macht Lust auf mehr: Nach einem rasanten und intensiven Playoff-Kampf mussten sich die s.Oliver Baskets am Sonntag in Spiel 1 des Halbfinales bei ratiopharm ulm mit 65:77 (33:39) geschlagen geben. Die Würzburger holten dabei einen 21-Punkte-Rückstand auf und waren den Ulmern bis kurz vor Schluss ebenbürtig, ehe ein 11:0-Lauf in den letzten beiden Spielminuten die Entscheidung zu Gunsten der Heimmannschaft brachte.

Das macht Lust auf mehr: Nach einem rasanten und intensiven Playoff-Kampf mussten sich die s.Oliver Baskets am Sonntag in Spiel 1 des Halbfinales bei ratiopharm ulm mit 65:77 (33:39) geschlagen geben. Die Würzburger holten dabei einen 21-Punkte-Rückstand auf und waren den Ulmern bis kurz vor Schluss ebenbürtig, ehe ein 11:0-Lauf in den letzten beiden Spielminuten die Entscheidung zu Gunsten der Heimmannschaft brachte.

Bester Werfer des Spiels war Chris Kramer mit 22 Punkten (17 in der zweiten Halbzeit), auch Chester Frazier (14), Alex King (12) und Ben Jacobson (10) trafen zweistellig für die Würzburger. Top-Scorer bei Ulm waren Nationalspieler Per Günther (16) und Scharfschütze Steven Esterkamp (15 Punkte/5 Dreier).

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, denn wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir niemals aufgeben und uns nach einem hohen Rückstand wieder zurückgekämpft. Die Aufholjagd hat uns aber viel Energie gekostet“, so s.Oliver Baskets-Headcoach John Patrick: „Ulm hat in entscheidenden Situationen die Rebounds kontrolliert und wir konnten einige leichte Korbleger nicht nutzen. Aber wenn wir so weitermachen wie in den letzten 26 Minuten des Spiels, dann haben wir zuhause eine gute Chance, die Serie auszugleichen.“ Spiel 2 findet am Donnerstag, 24. Mai um 20.20 Uhr (live auf Sport1) in der Würzburger s.Oliver-Arena statt.


Mit konzentrierter Verteidigung die berüchtigten Ulmer Läufe in der Offensive unterbinden: Das war eine der Hauptaufgaben der s.Oliver Baskets vor 6.000 Zuschauern in der ausverkauften neuen Arena, darunter gut 500 mitgereiste Würzburger Anhänger. In den ersten 13 Minuten gelang das nicht so gut: Im ersten Viertel legten die Gastgeber einen 7:0-Lauf vom 10:8 zum 17:8 hin. Dann traf Chris Kramer einen Dreier zum 17:11, und es folgte gleich noch einmal ein 14:0-Run der Ulmer zum 31:11 (13. Minute) – sechs Dreier hatten vier verschiedene Ulmer Spieler zu diesem Zeitpunkt bereits getroffen, während bei den Gästen von den ersten 20 Würfen aus dem Feld ganze vier ihr Ziel fanden.

Die höchste Führung der Gastgeber gab es nach einem Sprungwurf von Tommy Mason-Griffin zum 33:12, und viele in der Halle glaubten angesichts der 21 Punkte Differenz wohl schon, für die s.Oliver Baskets würde es eine ähnlich hohe Niederlage geben wie drei Wochen zuvor an gleicher Stelle am letzten Spieltag der regulären Saison.

Doch dies sind die Playoffs, und ein hoher Rückstand ist auch nichts wirklich Neues für die Würzburger: Mit großem Kampf um jeden Ball und intensiver Verteidigung kämpften sie sich noch vor der Halbzeitpause zurück in die Partie. Fast sechs Minuten lang erzielten die Ulmer keinen Punkt, die s.Oliver Baskets legten einen 19:0-Lauf hin – beim Stand von 33:31 in der 19. Minute war die Partie wieder völlig offen. John Bryant und Isaiah Swann sorgten dann dafür, dass die Gastgeber mit einem Sechs-Punkte-Polster (39:33) in die Kabine gehen konnten. 5 Würzburger Steals und 9 Ulmer Ballverluste standen nach der  ersten Halbzeit auf dem Statistik-Bogen.

Und es fehlte höchstens eine Zehntel-Sekunde, und Chester Frazier hätte den mit Abstand sensationellsten Korb der gesamten Saison erzielt und den Würzburger Rückstand noch weiter verkürzt: Der 26-Jährige schnappte sich in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit den Ball, warf von der eigenen (!) Freiwurflinie, das Leder senkte sich in den Ulmer Korb – doch leider war die Halbzeitsirene schon ertönt, kurz bevor der Ball die Hand verlassen hatte, der Treffer zählte nicht.

Die zweiten zwanzig Minuten begannen wieder mit einem Ulmer Lauf: Die ersten sieben Punkte des dritten Viertels erzielten John Bryant und zweimal Per Günther mit Korbleger, und die Hausherren waren wieder zweistellig vorne (46:33, 23. Minute). Dann waren die s.Oliver Baskets dran: Ein Sprungwurf von Ben Jacobson, ein Korbleger durch Chris Kramer, ein Jacobson-Dreier aus mindestens siebeneinhalb Metern – 46:40.

Dann ließen Kramer, Chester Frazier und Alex King gleich drei Chancen in Folge aus, den Rückstand per Korbleger weiter zu verkürzen, und es entwickelte sich eine weiter intensiv geführte und ausgeglichene Partie, in der die Gastgeber bis Ende des Spielabschnitts ständig mit vier bis sechs Zählern vorne lagen. Immer wenn ein Würzburger traf, wie Alex King mit seinem Buzzer-Beater-Dreier ins Gesicht von Keaton Nankivil zum 50:46 – Chris Kramer verkürzte anschließend auf 50:48 – hatten die Donaustädter eine Antwort parat. Tommy Mason-Griffin erzielte die letzten vier Punkte des dritten Viertels, beim Spielstand von 54:48 ging es in den Schlussabschnitt.

In den finalen zehn Minuten drehte dann Chris Kramer richtig auf: Mit Wut im Bauch, weil er zuvor zwei einfache Korbleger liegen ließ, machte er jetzt die schwierigen rein und hielt sein Team mit seinen 13 Punkten im letzten Viertel fast im Alleingang im Spiel. Den Sprungwurf zum 63:63-Ausgleich in der 36. Minute traf Ben Jacobson.

Es folgten die Minuten des Steven Esterkamp: Während den s.Oliver Baskets jetzt in der Offensive fast nicht mehr gelingen wollte, traf der Ulmer Scharfschütze zwei wichtige Dreier zum 66:63 und zum 69:65. 78 Sekunden vor dem Ende erhöhte Per Günther an der Freiwurflinie auf 71:65 und legte anschließend mit einem Solo-Schnellangriff zum 73:65 nach – die Entscheidung in Spiel 1.

„Am Ende hat uns die nötige Energie und Intensität gefehlt, die zwei Dreier von Esterkamp waren sicher mit entscheidend“, sagte John Patrick. Ulm liegt damit in der „Best-of-Five“-Serie mit 1:0 in Führung – auch deshalb, weil die s.Oliver Baskets, anders als bei den drei Viertelfinal-Siegen gegen ALBA BERLIN, dieses Mal das Rebound-Duell deutlich verloren: Ulm holte 44 Abpraller (8 offensiv), die Würzburger nur 33 (6 offensiv).

Spiel 2 findet am kommenden Donnerstag um 20.20 Uhr in der sicherlich wieder ausverkauften s.Oliver-Arena statt und wird live auf Sport1 übertragen. Der freie Ticketverkauf für die Partie startet am Dienstag um 10 Uhr im Online-Ticketshop der s.Oliver Baskets bei CTS Eventim.



Die Statistik zum Spiel:

ratiopharm ulm – s.Oliver Baskets 77:65 (22:11, 17:22, 15:15, 23:17)


Für die s.Oliver Baskets spielten:

Chris Kramer 22 Punkte/1 Dreier (7 Rebounds), Chester Frazier 14/2, Alex King 12/1, Ben Jacobson 10/2, Jason Boone 3, Robert Tomaszek 2, John Little 2, Ivan Elliott, Ricky Harris

ratiopharm ulm:

Per Günther 16/1 (4 Assists), Steven Esterkamp 15/5 (8 Rebounds), Isaiah Swann 13/1, Tommy Mason-Griffin 12 (4 Assists), John Bryant 10 (7 Rebounds), Dane Watts 5/1, Sebastian Betz 3/1, Keaton Nankivil 3/1 (7 Rebounds), Kelvin Torbert.

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