150 FANS IM RÜCKEN UND DAS TOP FOUR IM VISIER

Nach dem erfolgreichen ersten Ligapokal-Heimspiel der Clubgeschichte wartet im Viertelfinale eine weitere Premiere: s.Oliver Würzburg hat zum ersten Mal die Chance, sich für das TOP FOUR des Magenta Sport BBL Pokals zu qualifizieren. Voraussetzung dafür wäre der erste Auswärtssieg der laufenden Saison - in der letzten Partie des Viertelfinal-Wochenendes treten Headcoach Denis Wucherer und seine Schützlinge am Sonntag um 20:30 Uhr bei den HAKRO Merlins Crailsheim an.

Begleitet wird das Team dank eines großzügigen Sponsors von drei Bussen mit rund 150 Fans, die versuchen werden, ein Stück Heimspielatmosphäre aus der Würzburger Turnhölle in die Arena Hohenlohe zu transportieren. Die Partie wird live auf magentsport.de übertragen, nach Spielende werden in Crailsheim direkt die beiden Halbfinal-Begegnungen ausgelost. Das TOP FOUR wird dann am Wochenende 19./20. Februar 2022 bei einem der vier Halbfinalisten ausgetragen.

Es ist bereits der zweite Trip von s.Oliver Würzburg in den fränkischen Teil von Baden Württemberg: Am 1. Spieltag der easyCredit BBL lieferten die Unterfranken den offensiv starken Zauberern (93,4 Punkte pro Spiel bedeuten aktuell Platz eins in der BBL) in Crailsheim bis Mitte des dritten Viertels ein Duell auf absoluter Augenhöhe, ehe der ehemalige Würzburger Maurice Stuckey der Partie mit sechs Punkten in Folge die entscheidende Wendung gab.

Die daraus resultierende deutliche Niederlage wäre kein Thema mehr, wenn s.Oliver Würzburg nicht gute sieben Wochen später immer noch auf den ersten Auswärtssieg der neuen Spielzeit warten müsste. In der heimischen s.Oliver Arena wurden bisher alle vier Spiele gewonnen, darunter das Pokal-Viertelfinale gegen den SYNTAINICS MBC und zuletzt das Nachholspiel gegen die EuroLeague-Truppe des FC Bayern München. Auswärts war s.Oliver Würzburg in den bisherigen vier Partien noch nicht erfolgreich, zuletzt gab es zwei knappe Niederlagen in Heidelberg und Bonn.

„Für uns geht es am Sonntag in erster Linie darum, auswärts über 40 Minuten mit hohem Fokus und der nötigen Intensität zu spielen. Gerade im ersten Spiel in Crailsheim ist uns das nur über 25 Minuten gelungen. Die Leistung ging in den letzten beiden Auswärtsspielen zwar in die richtige Richtung, aber so richtig umstoßen konnten wir den Bock noch nicht“, sagt Headcoach Denis Wucherer: „Es ist uns natürlich bewusst, dass wir am Sonntag eine große Chance haben. Es ist etwas Besonderes, wenn sich im Februar an einem Wochenende vier Mannschaften an einem Ort zum TOP FOUR treffen und um den Pokalsieg spielen.“

Die Unterstützung von 150 eigenen Anhängern „kann uns natürlich helfen. Wichtig wird vor allem sein, gut ins Spiel zu kommen und eine ähnlich gute Halbzeit zu spielen wie beim letzten Spiel in Crailsheim“, so Wucherer weiter: „Dann werden uns die Fans hoffentlich auch in den schwierigen Phasen so unterstützen, dass wir die Läufe der Crailsheimer stoppen können.“

Die Merlins haben den besten Angriff der easyCredit BBL

Statistisch gesehen haben am 1. Spieltag die Dreier den Unterschied ausgemacht: Die Merlins trafen 16 von 32 Drei-Punkte-Würfen, allen voran Center Bogdan Radosavljevic mit sechs Treffern bei acht Versuchen. Inzwischen hat Crailsheims Cheftrainer Sebastian Gleim noch einen weiteren Werfer dazu bekommen: Der im September verletzte Belgier Elias Lasisi trifft bisher fast die Hälfte seiner Dreier.

Die Merlins Top-Scorer sind Spielmacher T.J. Shorts (18 Punkte/7,9 Assists), Flügelspieler Jaren Lewis (14,6 Punkte) und die beiden Shooting Guards Maurice Stuckey (13,1 Punkte) und Terrell Harris (12,7), der im Hinspiel bester Werfer mit 20 Zählern war. Insgesamt treffen die Crailsheimer in der Liga 41,5 Prozent ihrer Dreierversuche, nehmen 68 Würfe aus dem Feld und klauen ihren Gegner mehr als 9 Bälle pro Partie - alles aktuelle Spitzenwerte in der easyCredit BBL. In der Liga konnten sie nach drei Niederlagen in Serie ihre letzten drei Partien gewinnen, im FIBA Europe Cup haben sie nach einer langen Auswärtsreise und einem Auswärtssieg in Minsk beste Chancen auf den Einzug in die nächste Runde.

Zum Abschluss noch ein kurzer Blick in die Würzburger Pokal-Historie: Zwei Mal erreichte eine Mannschaft aus der Unterfranken-Metropole bisher das TOP FOUR. Die „X-Rays“ waren 1999 (als DJK s.Oliver Würzburg) und 2004 (als TSK Würzburg) jeweils in der Frankfurter Ballsporthalle dabei, mussten sich aber in beiden Fällen mit dem vierten Platz zufrieden geben. 

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Foto: Viktor Meshko