EINE KLARE ANGELEGENHEIT

Nach zwei Siegen in Folge war der Vizemeister am Sonntagnachmittag eine Nummer zu groß für s.Oliver Würzburg: Gegen ALBA BERLIN gerieten die Schützlinge von Headcoach Denis Wucherer bereits im ersten Viertel deutlich in Rückstand und konnten einen Start-Ziel-Sieg des EuroLeague-Teilnehmers nicht verhndern. Vor allem die Treffsicherheit der Hauptstädter von der Dreierlinie machte den Unterschied: Berlin traf zehn der ersten elf Drei-Punkte-Würfe und hatte am Ende eine Dreierquote von 62 Prozent, während bei den Gastgebern von außen wenig ging. Topscorer der Begegnung waren Cameron Wells auf Würzburger und Nationalspieler Niels Giffey auf Berliner Seite mit jeweils 21 Punkten.

Wer im Vorfeld gedacht hatte, die Gäste aus der Bundeshauptstadt würden 40 Stunden nach ihrem EuroLeague-Auftritt beim FC Barcelona mit weniger Energie und Spielwitz als gewohnt in der ausverkauften s.Oliver Arena auftreten, wurde schon in den ersten Minuten eines Besseren belehrt: Gleich die ersten beiden Drei-Punkte-Würfe von Niels Giffey und Martin Hermannsson saßen, und bereits nach vier gespielten Minuten lagen die ALBAtrosse nach einem weiteren Giffey-Dreier zum ersten Mal zweistellig vorne (6:16).

Auf Seiten der Gastgeber hielten in der ersten Halbzeit vor allem Cameron Wells und Luke Fischer dagegen, insgesamt konnte s.Oliver Würzburg mit dem Berliner Offensiv-Feuerwerk aber nicht wirklich Schritt halten: Mit einem 12:0-Lauf erhöhten die Gäste den Abstand noch im ersten Viertel auf 20 Zähler (12:32, 10. Minute), ehe Neuzugang Victor Rudd mit einem Dreier seine ersten Punkte in der easyCredit BBL erzielte.

„Die ersten fünf bis sieben Minuten haben uns etwas schockiert, davon konnten wir uns nicht mehr erholen. Manchmal triffst du auch einfach auf einen Gegner, der dich nicht lässt“, sagte Headcoach Denis Wucherer nach der Partie. Dabei hatten seine Schützlinge im ersten Viertel einige Chancen, durch einfache Korbleger wieder ins Spiel zu kommen: „Wenn du die dann aber wie wir heute auch noch daneben legst, ist das natürlich sehr frustrierend.“

„MANCHMAL TRIFFST DU AUF EINEN GEGNER, DER DICH NICHT LÄSST“

ALBA BERLIN nutzte dagegen seine Möglichkeiten bis zum Seitenwechsel ein ums andere Mal gnadenlos aus - vor allem bei den Distanzwürfen: Zehn der ersten elf Dreierversuche waren drin, bis zur Pause waren es 11 von 14 (82 Prozent). „Sechs begangene Fouls bei 60 Gegenpunkten in der ersten Halbzeit zeigen, wie groß der Respekt war und welchen Sicherheitsabstand wir gehalten haben. In der zweiten Halbzeit haben wir es wenigstens geschafft, neun Teamfouls zu begehen“, so Wucherer weiter.

Auch nach der Pause ließen die Gäste nichts mehr anbrennen: Rokas Giedraitis erzielte die ersten sieben Berliner Punkte im dritten Viertel und hielt die Unterfranken dadurch weiter auf Abstand. Nachdem ALBA BERLIN seinen Vorsprung bis zur 26. Minute auf 33 Zähler  (46:79) ausbauen konnte, war die Entscheidung gefallen. In der Folgezeit konnten die Gastgeber die Differenz zwar mehrmals verringern, aber auch darauf hatten die Berliner immer eine Antwort und ließen an ihrem deutlichen Start-Ziel-Sieg keinen Zweifel mehr aufkommen.

Denis Wucherers Fazit: „Manchmal trifft man auf einen Gegner, der wie Berlin in punkto Größe, Athletik und Basketball-IQ in Deutschland seinesgleichen sucht. In der BBL kann ihnen im Moment nur Bayern München das Wasser reichen. Wir freuen uns darauf, am nächsten Sonntag gegen die Bayern zu spielen und hoffen, dass wir es dann um einiges besser machen.“

S.OLIVER WÜRZBURG - ALBA BERLIN 82:110 (15:32, 23:28, 20:27, 24:23)

Für s.Oliver Würzburg spielten:
Cameron Wells 21 Punkte/1 Dreier (5 Assists), Jordan Hulls 15/2, Luke Fischer 14 (9 Rebounds), Victor Rudd 8/1 (3 Steals), Florian Koch 7/1, Skyler Bowlin 7/1, Johannes Richter 4 (6 Rebounds), Joshua Obiesie 3/1, Rytis Pipiras 2, Felix Hoffmann 1, Nils Haßfurther.

Top-Performer Berlin:
Niels Giffey 21/5 (3 Steals), Rokas Giedraitis 14/2 (7 Rebounds), Landry Nnoko 13 (11 Rebounds), Tyler Cavanaugh 12/1 (7 Rebounds), Peyton Siva 12/4.  


Key Stats:
Dreierquote: 
Würzburg 27 Prozent (7 von 26) - Berlin 62 Prozent (18 von 29)
Rebounds: Würzburg 31 (14 offensiv) - Berlin 42 (16 offensiv)
Assists: Würzburg 19 - Berlin 28

 

STIMMEN ZUM SPIEL

Cameron Wells, s.Oliver Würzburg:
„Berlin hat heute sehr gut getroffen und konnte sein Spiel spielen. Wenn man gegen so einen starken Gegner so schlecht startet wie wir heute, dann ist es sehr schwer, wieder zurückzukommen. Wir hätten es ihnen mit unserer Verteidigung schwerer machen und auch im Angriff einige Dinge besser machen müssen. Ich denke, dass wir das nächste Woche gegen München tun werden.“

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Manchmal trifft man auf einen Gegner, der wie ALBA BERLIN in punkto Größe, Athletik und Basketball-IQ in Deutschland seinesgleichen sucht. In der BBL kann ihnen im Moment nur Bayern München das Wasser reichen. Heute haben uns die ersten fünf bis sieben Minuten etwas schockiert, davon konnte die Mannschaft sich dann nicht mehr erholen. Ich sehe es schon als Erfolg an, dass wir es in der zweiten Halbzeit wenigstens geschafft haben, neun Teamfouls zu begehen. Sechs begangene Fouls bei 60 Gegenpunkten in der ersten Halbzeit zeigen, wie groß der Respekt war und welchen Sicherheitsabstand wir gehalten haben. Wir hatten in der ersten Halbzeit mit ein paar leichten Korblegern die Chance, zurückzukommen. Wenn die dann auch noch daneben gehen, ist das natürlich frustrierend. Aber manchmal triffst du einfach auf einen Gegner, der dich nicht lässt. Wir hoffen, dass wir es in einer Woche gegen die Bayern besser machen.“

Alejandro Garcia Reneses, Headcoach ALBA BERLIN:
„Wir haben mit sehr viel Energie angefangen und hervorragend von außen getroffen. Ich dachte am Anfang eigentlich, dass es ein schwierigeres Spiel für uns werden würde. Durch unser gutes erstes Viertel haben wir uns aber schon einen so großen Vorsprung geholt, dass es für Würzburg hinterher nicht mehr möglich war, noch einmal zurückzukommen. Wir haben gegen ihre Angriffe aus dem Halbfeld auch immer wieder sehr gut verteidigt.“
 

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Luke Fischer im Duell mit Niels Giffey und Landry Nnoko.

Foto: Gerd Ulherr