MIT DER LETZTEN ENERGIE ZUM SECHSTEN SIEG IN FOLGE

Die Siegesserie geht weiter: Weniger als 48 Stunden nach dem Frankenderby in Bamberg haben die Würzburg Baskets ihr Heimspiel gegen die EWE Baskets Oldenburg mit dem identischen Ergebnis von 83:78 gewonnen. Der Spielverlauf war allerdings ein völlig anderer: Nach einer intensiven und ausgeglichenen ersten Halbzeit warfen sich die Hausherren in der ausverkauften tectake ARENA bis zur 33. Minute einen Vorsprung von zwanzig Punkten heraus, den sie gegen kämpferische Oldenburger bis zum Schluss verteidigten.


HIGHLIGHTS


Durch den sechsten Sieg in Folge bleiben die Unterfranken im Dezember ungeschlagen und gehen auf Tabellenplatz fünf ins neue Jahr. „Inzwischen hat es bei uns auch im Angriff Klick gemacht, nachdem wir defensiv schon seit Beginn der Saison sehr gut sind. Wir reiten gerade auf einer ziemlich euphorischen Welle“, sagte Max Ugrai. Er war einer von fünf Würzburger Spielern mit zweistelliger Punkteausbeute, allen voran Otis Livingston mit 19 und Collin Welp mit 14 Zählern. Topscorer der Partie war Oldenburgs Geno Crandall, der elf seiner 22 Punkte bei einem Comebackversuch in den letzten beiden Spielminuten erzielte.

Headcoach Sasa Filipovski setzte im letzten Heimspiel des Jahres 2023 auf dieselbe Startformation wie zwei Abende zuvor in Bamberg: Collin Welp ersetzte den verletzten Zac Seljaas. Die 3140 Zuschauenden in der ausverkauften Arena, darunter auch eine kleine Abordnung Oldenburger Anhänger, sahen in der ersten Halbzeit eine Partie mit viel Intensität und ausbaufähigen Trefferquoten auf beiden Seiten.

Mit viel Energie in der Verteidigung machten sich die Teams das Leben gegenseitig ziemlich schwer, die Gäste waren aber zunächst im Abschluss konsequenter und lagen daher kurz vor Ende des ersten Viertels mit 11:17 vorne.

Dieser Zwischenstand sollte sich im weiteren Spielverlauf als höchste Oldenburger Führung erweisen. In einer an Punkte armen ersten Hälfte trafen die Gastgeber ihre Dreier zwar noch nicht wirklich hochprozentig (5 von 18 / 28 Prozent), aber deutlich besser als die Niedersachsen, die erst im 16. Versuch durch Kenny Ogbe von der Dreierlinie zum ersten Mal erfolgreich waren.

Zwei Dreier von Darius Perry am Ende des ersten und von Max Ugrai zu Beginn des zweiten Viertels brachten den schnellen 17:17-Ausgleich, und von da an blieb es bis zur Pause ein Duell auf ergebnistechnischer Augenhöhe - insgesamt neun Mal stand in der ersten Halbzeit ein ausgeglichener Spielstand auf der Anzeigetafel.

Collin Welp sorgte nach einem Ballgewinn von Otis Livingston per Korbleger für den Halbzeitstand von 33:31 - sein Treffer bedeutete gleichzeitig den letzten Führungswechsel der Partie und den Auftakt  zu einem halbzeit-übergreifenden 10:1-Lauf, mit dem sich die Würzburg Baskets zum ersten Mal etwas deutlicher absetzen konnten. 

Sasa Filipovski fand in der Kabine offenbar wieder einmal die passenden Worte, seine Spieler starteten mit einem Korbleger von Owen Klassen und zwei Drei-Punkte-Treffern von Collin Welp und Isaiah Washington ins dritte Viertel, und nach gut zweieinhalb Minuten nahm Oldenburgs Headcoach Pedro Calles beim Stand von 41:32 seine erste Auszeit nach der Pause.

Die Gäste hielten dann wieder besser dagegen, konnten den Abstand aber bis zum Ende des dritten Abschnitts nicht verkürzen. Die Hausherren gewannen das dritte Viertel mit 26:18 und lagen nach dreissig Minuten mit 59:49 vorne. Durch einen starken 10:0-Start in den Schlussabschnitt sahen sie dann bereits in der 33. Minute wie die sicheren Sieger aus: Javon Bess und Isaiah Washington trafen zwei Dreier hintereinander zum 69:49.

Die Oldenburger gaben allerdings auch mit 20 Punkten Rückstand nicht auf, stellten nach einer weiteren Calles-Auszeit auf Zonenverteidigung um und kämpften sich noch einmal heran - der ehemalige Würzburger Lukas Wank halbierte den Abstand durch einen Dreier in der 38. Minute auf zehn Zähler (75:65).

In den letzten beiden Minuten des Spiels kamen die Gäste dann immer wieder zu erfolgreichen und vor allem schnellen Abschlüssen durch Geno Crandall: Der Oldenburger Topscorer war in der Schlussphase nicht zu stoppen und erzielte elf Punkte in den letzten beiden Minuten.

Am Ausgang der Partie änderte sich dadurch aber nichts mehr: Zwei weitere Würzburger Dreier (9 von 17 / 53 Prozent Dreierquote in der zweiten Halbzeit) durch Darius Perry zum 78:65 und durch Javon Bess zum 81:71 in der Schlussminute genügten, um den sechsten Würzburger Sieg in Folge unter Dach und Fach zu bringen und das obligatorische Siegestänzchen mit den Fans zu ermöglichen.


Würzburg Baskets - EWE Baskets Oldenburg 83:78
(14:17, 19:14, 26:18, 24:29)


Für Würzburg spielten:
Otis Livingston II 19 Punkte/3 Dreier (5 Assists), Collin Welp 14/1, Max Ugrai 12/2, Isaiah Washington 12/4 (7 Rebounds), Darius Perry 11/2 (3 Steals), Javon Bess 9/2, Owen Klassen 6 (10 Rebounds), Felix Hoffmann, Emmanuel Little.

Top-Performer Oldenburg:
Geno Crandall 22/1 (6 Rebounds/4 Assists), Len Schoormann 13/1, DeWayne Russell 11/1, Chaundee Brown Jr. 8/2.


Key Stats:
Dreier: Würzburg 14 von 35 (40 Prozent) - Oldenburg 7 von 28 (25 Prozent)

 

Stimmen zum Spiel

Max Ugrai, Würzburg Baskets:
„Wir haben uns vor der Saison die Playoffs als Ziel gesetzt, ganz so weit oben in der Tabelle wie jetzt hätte ich uns aber nicht erwartet. Inzwischen hat es bei uns auch im Angriff irgendwie Klick gemacht, nachdem wir defensiv schon seit Beginn der Saison sehr gut sind. Es hilft uns natürlich enorm, dass wir inzwischen mehr Punkte machen. Wir reiten gerade auf einer ziemlich euphorischen Welle und sind natürlich froh über unseren guten Tabellenplatz. Wir haben Spieler, die wir einfach in gewisse Situationen bringen müssen, das haben wir heute ab dem dritten Viertel besser gemacht als in der ersten Halbzeit. Oldenburg war wahrscheinlich auch etwas müder als wir und hatte in dieser Phase nicht so viel Energie. Als sie dann auf Zonenverteidigung umgestellt haben, hatten wir Probleme und sie sind noch einmal herangekommen. Jetzt haben wir ein paar Tage frei und müssen unsere Kräfte neu sammeln für die drei nächsten Auswärtsspiele im Januar.“


Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Es war für beide Teams ein sehr hartes Spiel. Wir haben verletzte und angeschlagene Spieler, für Oldenburg ist es noch schwieriger. Beide Mannschaften haben trotzdem sehr intensiv gekämpft und alles gegeben. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme im Angriff, haben das dann in der zweiten Halbzeit aber besser gemacht. Dann hat Oldenburg bei einem Rückstand von zwanzig Punkten Charakter gezeigt und es am Ende noch einmal spannend gemacht. Ich bin aber sehr glücklich für meine Mannschaft und über diesen Sieg. Vielen Dank wieder einmal an unsere Fans, die uns immer unterstützen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, der ganzen Basketball-Welt ein gutes neues Jahr zu wünschen. Wir werden uns jetzt ein paar Tage lang ausruhen und dann damit beginnen, uns auf unser nächstes Spiel in Tübingen vorzubereiten.“


Pedro Calles, Headcoach EWE Baskets Oldenburg:
„Glückwunsch an Würzburg zum Sieg und an Coach Filipovski für die gute Arbeit, die er mit seiner Mannschaft leistet. In der ersten Halbzeit haben wir ihre Offensive gut kontrolliert. Unglücklicherweise haben wir unsere Würfe nicht gut genug getroffen, um uns einen Vorteil zu holen. Im dritten Viertel hat Würzburg Lösungen gegen unsere Verteidigung gefunden und hatte dann einen großen Vorsprung. Im vierten Viertel haben wir wieder einen Weg gefunden, sie zu stoppen. Meine Spieler haben wie immer ihre Einstellung und ihren Kampfgeist gezeigt und am Ende noch einmal ein enges Spiel draus gemacht. Wir hatten aufgrund unserer Situation nicht viele Optionen, aber wir haben bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben. Es klingt nach zwei Auswärtsniederlagen vielleicht komisch, aber ich möchte meinen Spielern noch einmal für ihren Einsatz gratulieren. Jetzt müssen wir regenerieren und dann zurück in die Spur kommen.“ 

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FOTO: Viktor Meshko