NICHT GENUG ENERGIE IN DIE VERTEIDIGUNG INVESTIERT

Dieses Mal reichte die Energie nicht für ein erfolgreiches Combeback: Die Würzburg Baskets haben am Sonntagnachmittag bei den Basketball Löwen Braunschweig eine 89:100-Niederlage hinnehmen müssen. Vor knapp 4200 Zuschauenden in der Volkswagen Halle mussten die Unterfranken ab Mitte des zweiten Viertels einem Rückstand hinterher laufen. Die Gastgeber hatten über weite Strecken der Partie den besseren offensiven Rhythmus und konnten dadurch im dritten Viertel den Abstand auf 18 Zähler erhöhen. 

Die Würzburg Baskets starteten die gewohnte Aufholjagd, kamen in der Schlussphase aber nicht mehr näher als sechs Punkte heran. „Es war ein verdienter Sieg für Braunschweig“, sagte Baskets-Headcoach Sasa Filipovski: „Wir haben das Rebound-Duell verloren und nicht gut genug verteidigt. Im Angriff haben wir oft nicht besonders clever gespielt, und sie haben uns mit Fastbreaks dafür bestraft.“ Bester Punktesammler der Partie war Otis Livingston II mit 29 Punkten. Außerdem trafen auf Würzburger Seite Max Ugrai (14), Zac Seljaas (12) und Isaiah Washington (11) zweistellig. 


Vor allem in der zweiten Halbzeit machte die Arbeit unter den Brettern den Unterschied aus: Während die Löwen sich zwanzig Abpraller schnappen konnten, waren es auf Würzburger Seite nur zwölf Rebounds in den zweiten zwanzig Minuten - aber der Reihe nach.

In den ersten vier Minuten war es eine Partie auf Augenhöhe, die erste Würzburger Führung erzielte Otis Livingston II per Korbleger zum 6:7. Es sollte im weiteren Spielverlauf allerdings das einzige Mal bleiben, dass auf der Anzeigetafel mehr Würzburger als Braunschweiger Punkte standen. Sananda Fru drehte den Spielstand postwendend, kurze Zeit später traf Brandon Tischler zwei Dreier in Folge zum 16:9 (7. Minute) und veranlasste Sasa Filipovski zur ersten Auszeit.

Die Baskets fanden auch im weiteren Verlauf des ersten Viertels ihre Werfer an der Dreierlinie nicht, blieben aber durch gute Aktionen am Korb und fünf Treffer von der Freiwurflinie dran an den Hausherren. Max Ugrai erzielte sieben Punkte innerhalb von knapp vier Minuten, zum Stand von 23:20 nach den ersten zehn Minuten.

Die ersten beiden Würzburger Drei-Punkte-Treffer landeten Javon Bess zum 25:25 und Zac Seljaas kurze Zeit später zum 28:28 in der 14. Minute. Auch nach fünfzehn gespielten Minuten war nach einem Ugrai-Korbleger der Spielstand weiterhin ausgeglichen (30:30).

Von diesem Zeitpunkt an waren es die Braunschweiger, die einen immer besseren offensiven Rhythmus fanden und auch in der Verteidigung zusehends die Kontrolle über die Partie übernehmen konnten. Einen 7:0-Lauf der Gastgeber konterte Otis Livingston von der Dreierlinie, dann griff sich Baskets-Kapitän Felix Hoffmann einen Offensivrebound und traf zum 37:35, so dass in der 38. Minute weiter alles offen war.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit sorgte dann allerdings Nicholas Tischler mit sieben Punkten dafür, dass die Löwen mit einem 47:40-Vorsprung in die Kabine gehen konnten. Auch ins dritte Viertel startete Braunschweig mit viel Selbstvertrauen und mehr Energie als die Baskets. Bereits nach 93 Sekunden bat Sasa Filipovski seine Schützlinge zur Besprechung an die Seitenlinie, nachdem Braunschweig zwei Dreier getroffen und seinen Vorsprung mit einem 8:0-Start auf 55:40 erhöht hatte.

Ihre höchste Führung erzielten die Niedersachsen durch einen Korbleger von Spielmacher Ahmaad Rorie (19 Punkte/9 Assists) zum 62:44 in der 24. Minute, dann starteten die Unterfranken ihre Aufholjagd. Anders als bei den Siegen in Crailsheim, Bamberg und Tübingen gelang es ihnen dieses Mal aber nicht mehr, das Comeback erfolgreich zu gestalten. 

Otis Livingston II erzielte elf der nächsten neunzehn Würzburger Punkte, dadurch waren die Gäste kurz vor Ende des dritten Viertels nach einem 19:7-Zwischenspurt wieder in Schlagdistanz (69:63).Nicholas Tischler traf aber noch vor der letzten Viertelpause seinen nächsten Dreier, und durch seinen Dunk war der Abstand in der 32. Minute wieder  zweistellig (76:65). 

Die Würzburger gaben weiter alles, konnten dann aber direkt im Anschluss drei defensive Stopps in Folge nicht in eigene Punkte ummünzen. So gelang es den Basketball Löwen, sich wieder deutlich abzusetzen (83:67, 35. Minute).

Doch auch damit war die Messe noch nicht endgültig gelesen, denn es folgte ein letzter Comeback-Versuch der Baskets. Nach einem 15:5-Lauf waren sie 80 Sekunden vor dem Ende erneut auf sechs Punkte herangekommen - Zac Seljaas versenkte einen Dreier zum 88:82. Braunschweig antwortete allerdings umgehend mit einem Alley-Oop-Dunk von Center Jilson Bango und einem Dreier von TJ Crockett, und in der Schlussminute machte Brandon Tischler mit vier erfolgreichen Freiwürfen alles klar.

 

Basketball Löwen Braunschweig - Würzburg Baskets 100:89
(23:20, 24:20, 25:23, 28:26) 


Für Würzburg spielten: 
Otis Livingston II 29 Punkte/4 Dreier, Max Ugrai 14, Zac Seljaas 12/2, Isaiah Washington 11/2, Javon Bess 9/1, Darius Perry 8/2, Owen Klassen 4, Felix Hoffmann 2, Collin Welp. 

Top-Performer Braunschweig: 
Ahmaad Rorie 19/3 (9 Assists), TJ Crockett 18/3 (6 Assists), Nicholas Tischler 17/2, Brandon Tischler 15/3, Jilson Bango 13 (3 Blocks). 


Key Stats
Rebounds: Würzburg 25 (6 offensiv) - Braunschweig 36 (9 offensiv) 
Assists: Würzburg 11 - Braunschweig 23 

 

Stimmen zum Spiel 


Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets: 
„Braunschweig war das bessere Team. Sie sind ein sehr athletische Mannschaft und haben physisch und mit viel Energie gespielt, wir hatten nicht die richtigen Antworten darauf. Wir haben das Rebound-Duell verloren, nicht gut genug verteidigt und zu viele Punkte zugelassen. Vor allem hatten wir Probleme, das Pick-and-Roll mit Ahmaad Rorie zu verteidigen. Im Angriff haben wir oft nicht besonders clever gespielt, und sie haben uns mit Fastbreaks dafür bestraft. Braunschweig hat auch die Dreier gut getroffen. Einige Spieler, die sonst weniger treffen, hatten heute einen wirklich guten Tag. Wenn der Gegner besser ist, können wir ihm nur zu einem verdienten Sieg gratulieren, so ist Basketball. Wir hatten eine starke Siegesserie und sind zufrieden mit den Resultaten, aber wir können nicht jedes Spiel gewinnen und werden uns jetzt auf Bamberg konzentrieren.“ 


Jesus Ramirez, Headcoach Basketball Löwen Braunschweig: 
„Der Glaube an uns und die gute kämpferische Mentalität, die wir schon gegen Bamberg gezeigt haben, konnten wir mit in das heutige Spiel nehmen. Außerdem haben wir unseren Gameplan sehr gut befolgt und es offensiv verstanden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Verhältnis von Assists zu Ballverlusten und die Wurfquoten sagen aus, dass der Ball in den meisten Situationen an der richtigen Stelle war. Das in Kombination mit der Tatsache, dass wir über die Verteidigung mehr ins Laufen gekommen sind, hat es für uns zu einem kompletten Spiel gemacht. Einzig das Foulmanagement war nicht gut. Da müssen wir zusehen, dass wir das in Einklang mit den anderen Dingen bringen, die wir gut gemacht haben.“ 

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FOTO: HMB Media