SEHR VIEL RICHTIG GEMACHT UND TROTZDEM VERLOREN 

Nichts war es mit dem Einzug ins TOP FOUR des Magenta Sport BBL Pokals: s.Oliver Würzburg musste sich am Sonntagabend im Viertelfinale des Magenta Sport BBL Pokals bei den HAKRO Merlins Crailsheim trotz einer bärenstarken Schlussphase und deutlicher Überlegenheit beim Rebound knapp mit 79:82 (39:43) geschlagen geben. In einer Partie, in der die Unterfranken die Bretter dominierten und sich stolze 15 Würfe mehr aus dem Feld erarbeiteten als die Gastgeber, waren unter dem Strich die schwachen Trefferquoten aus der Distanz und von der Freiwurflinie entscheidend.


HIGHLIGHTS


„Wir haben heute sehr viel richtig gemacht, um das Spiel zu gewinnen: Wir haben 26 Rebounds mehr geholt als Crailsheim und hatten 23 zu 11 Assists. Aber es gibt solche Tage, an denen du auch so ein Spiel nicht gewinnst, weil du einfach den Korb nicht triffst“, sagte Headcoach Denis Wucherer hinterher. Top-Scorer der Begegnung war Crailsheims Spielmacher TJ Shorts mit 22 Punkten, auf Würzburger Seite trafen William Buford (18), Desi Rodriguez (15), Craig Moller (13) und Tomasz Gielo (11) zweistellig. 

An der Unterstützung der 150 mitgereisten Würzburger Fans lag es nicht, sie machten von Anfang an richtig Stimmung in der Arena Hohenlohe und unterstützten ihr Team von der ersten bis zur letzten Sekunde. Wucherer schickte eine auf zwei Positionen veränderte Start-Fünf in das Pokal-Duell: Tomasz Gielo und Desi Rodriguez standen zusammen mit Cameron Hunt, William Buford und Filip Stanic beim Sprungball auf dem Parkett.

Rodriguez war es auch, der nach einem nervösen Beginn beider Teams in der zweiten Minute nach dem ersten von insgesamt 20 Würzburger Offensivrebounds die ersten Punkte der Partie erzielte. Das war ein Weckruf für die Gastgeber, die anschließend ihren Rhythmus im Angriff fanden, mehrere Dreier versenkten und sich bis kurz vor Ende des ersten Viertels bereits zweistellig absetzen konnten.

Lange freuen konnten sie sich daran aber nicht: Denis Wucherer nahm seine erste Auszeit und brachte damit mehr Struktur ins Spiel seiner Mannschaft. Mit einem viertelübergreifenden 10:0-Lauf schaffte s.Oliver Würzburg den Ausgleich - Alex King versenkte in der 12. Minute den ersten Würzburger Dreier (beim achten Versuch) zum 23:23.

Danach sahen knapp 2.000 Zaungäste in der Arena Hohenlohe bis zum Seitenwechsel eine ausgeglichene Partie, in der die Gäste aus Unterfranken weiterhin große Probleme mit ihren Distanzwürfen hatten, durch die starke Arbeit am offensiven Brett aber immer wieder zu zweiten Chancen kamen und sie auch nutzten - am Ende hatte s.Oliver Würzburg 22 Zähler nach Offensivrebounds erzielt, Crailsheim gerade mal einen. Die Gastgeber blieben trotzdem immer knapp vorne, weil sie in den ersten drei Vierteln von außen deutlich besser trafen und außerdem Würzburger Ballverluste immer wieder in leichte Punkte verwandeln konnten - 17 Zähler erzielten die Merlins aus Schnellangriffen. 

Damit verteidigten die Hausherren zwar durchgehend ihre Führung, s.Oliver Würzburg blieb aber immer in Schlagdistanz. Beim Spielstand von 49:45 in der 23. Minute leitete dann der ehemalige Würzburger Maurice Stuckey mit seinem dritten Dreier der Partie einen Zwischenspurt ein, der den Crailsheimern einen deutlichen 16-Punkte-Vorsprung bescherte: Elias Lasisi traf zu Beginn des Schlussabschnitts einen Korbleger zum Zwischenstand von 69:53.

Wer dachte, dass damit bereits eine Vorentscheidung gefallen war, irrte sich gewaltig: s.Oliver Würzburg hielt mit einem 12:2-Lauf dagegen und traf plötzlich auch die Dreier hochprozentig (5 von 10 im 4. Viertel) : Will Buford und Tomasz Gielo netzten zweimal von außen ein, und in der 35. Minute war beim Spielstand von 71:65 für die Gäste wieder alles drin. 

Weil in der Schlussminute dann aber jede einzelne Aktion an die Gastgeber ging, konnte s.Oliver Würzburg trotz der starken Aufholjagd den Bock am Ende doch nicht mehr umstoßen und den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren. Nachdem Craig Moller 79 Sekunden vor dem Ende per Dreier auf 79:76 verkürzt hatte, bekamen die Unterfranken den Ball ohne Crailsheimer Punkte zurück, konnten ihren nächsten Angriff aber nicht erfolgreich abschließen, weil Tomasz Gielo beim Korbleger von Jaren Lewis geblockt wurde. Auf der anderen Seite fielen dann gleich zwei Offensivrebounds in die Hände von Merlins-Kapitän Fabian Bleck, der schließlich gefoult wurde und mit zehn Sekunden auf der Spieluhr einen seiner beiden Freiwürfe zum 80:79 traf. 

Beim folgenden Würzburger Angriff landete der Ball in den Händen von Crailsheims Terrell Harris, der mit einem Fastbreak-Dunk zum 82:76 unter dem Jubel der Heimfans die Entscheidung herbeiführte, bevor William Buford noch einen Dreier zum Endstand traf. Die HAKRO Merlins Crailsheim stehen damit zum ersten Mal in ihrer Clubgeschichte im TOP FOUR, das am Wochenende 19./20. Februar 2022 ausgetragen wird. Im Halbfinale treffen sie auf die Basketball Löwen Braunschweig, der andere Platz im Pokalfinale wird in der Halle eines der vier Halbfinalisten zwischen ALBA BERLIN und den NINERS Chemnitz ausgespielt. 


HAKRO Merlins Crailsheim - s.Oliver Würzburg 82:79 (23:16, 20:23, 24:14, 15:26) 


Für s.Oliver Würzburg spielten: 
William Buford 18 Punkte/2 Dreier (9 Rebounds), Desi Rodriguez 15/1, Craig Moller 13/1 (9 Rebounds), Tomasz Gielo 11/2, Filip Stanic 8, Cameron Hunt 5/1, Aigars Skele 4, Alex King 3/1, Kerron Johnson 2, Felix Hoffmann. 


Top-Performer Crailsheim: 
TJ Shorts 22 (6 Rebounds/5 Assists), Elias Lasisi 15/3, Jaren Lewis 11, Maurice Stuckey 11/3, Fabian Bleck 9/2 (8 Rebounds). 


Key Stats
Assists:
Würzburg 23 - Crailsheim 11 
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 22 - Crailsheim 1 
Dreier: Würzburg 8 von 31 (26 Prozent) - Crailsheim 10 von 27 (37 Prozent) 
Freiwürfe: Würzburg 7 von 17 (41 Prozent) - Crailsheim 18 von 26 (69 Prozent) 
 

Stimmen zum Spiel

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg: 
„Dummerweise ist Basketball ein Spiel, in dem der Ball in den Korb muss. Wir haben heute sehr viel richtig gemacht, um das Spiel zu gewinnen: Wir haben 26 Rebounds mehr geholt als Crailsheim und hatten 23 zu 11 Assists. Aber es gibt solche Tage, an denen du auch so ein Spiel nicht gewinnst, weil du einfach den Korb nicht triffst. Wir hatten insgesamt 15 Würfe mehr und haben trotzdem verloren, weil wir 23 weitestgehend freie Dreier und zehn Mal von der Freiwurlinie nicht getroffen haben. Deswegen geht mein Glückwunsch an Sebastian Gleim und ich wünsche ihm für das TOP FOUR alles Gute.“ 


Sebastian Gleim, Headcoach HAKRO Merlins Crailsheim: 
„Es ist für uns ein doppelt toller Tag, weil wir zum ersten Mal im Viertelfinale standen und dann auch noch gewonnen haben. Es war eine Leistung, die vor allem an unserem Glauben lag, dass wir das Spiel gewinnen können, obwohl einiges nicht immer so gelaufen ist, wie wir uns das vorstellen, vor allem bei den 50:50-Bällen und bei den Rebounds. Trotzdem haben wir irgendwie einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen, und darüber freuen wir uns riesig.“  

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Foto: die LICHTBUILDER